Torwart
Sie sind die Einzelkämpfer im Fußball. Der Mann, der alleine zwischen den Pfosten steht, der oft auf sich alleine gestellt ist. Während auf dem Spielfeld die Akteure Fehler füreinander ausmerzen können, kann ein Fehler eines Torwarts schlimme Folgen haben.
Torhüter sind eine ganz spezielle Spezies im Fußball. Sie sind oft auf sich alleine gestellt, können Spiele mit einer einzigen Aktion entscheiden. Der heutige Torwart trägt noch mehr Verantwortung. Er ist nicht nur dafür da, den Ball zu halten, wenn er auf das Tor fliegt. Nein. Der Torwart von heute muss auch Fußball spielen können.
Vorbei ist die Zeit der Rückpässe, die die Keeper früher allesamt mit der Hand aufnehmen durften. Einst war der Torwart nur für seinen Kasten zuständig, warf die Bälle ab oder brachte sie mit Abschlägen oder Abstößen wieder ins Spiel. Die Taktik hat sich deshalb auch geändert.
Besondere Rolle für den Torwart
Tormänner nehmen im Fußball eine besondere Rolle ein. Sie unterscheiden sich nicht nur farblich von ihrer Mannschaft. Der Torhüter darf den Ball im eigenen Strafraum auch als einziger in die Hand nehmen. Zudem darf der Torwart im Fünfmeterraum nicht durch gegnerische Spieler behindert werden.
Seitdem es die Rückpassregel gibt, dürfen die Keeper den Ball nach einem Rückpass des Mitspielers nicht mehr mit der Hand aufnehmen. Bei einem Elfmeter ist der Torwart ebenfalls auf sich alleine gestellt. Er darf sich nur auf der Torlinie bewegen, bis der Schütze geschossen hat. Die Regeln für Torhüter wurden in den letzten Jahren immer wieder etwas verändert.
Eine weitere Sonderregel betrifft nur den Torwart. Während Feldspieler bei einer Verletzungsunterbrechung das Feld verlassen müssen, bis sie wieder vom Schiedsrichter hineingerufen werden, muss der Torwart auf dem Spielfeld so lange behandelt werden, wie es nötig ist, um dann auch gleich wieder auf seine Position zurückzukehren oder seinem Ersatzmann zu weichen. Sollte das Auswechselkontingent in dieser Phase aber bereits aufgebraucht sein, muss ein Feldspieler das Torwarttrikot überstreifen und die Position zwischen den Pfosten einnehmen. Eine Verbandstasche und Erste Hilfe Produkte sollten immer griffbereit sein.
Es gibt viele herausragende Torhüter auf der ganzen Welt. Gerade Deutschland gilt aber als das Land mit den besten Tormännern. Während andere Länder immer wieder auf dieser Position Probleme aufweisen, oder kaum Nachwuchs aufweisen können, gibt es in Deutschland immer wieder reichlich und gute junge Torleute.
Auf einen Oliver Kahn und Jens Lehmann folgten Rene Adler und Manuel Neuer. Doch es gibt auch heute zahlreiche junge Torhüter, die den etablierten Konkurrenten nur zu gerne den rang ablaufen würden. Ein Andre Ter Stegen, Kevin Trapp, Bernd Leno oder Ron Robert Zieler sitzen in den Startlöchern. Kaum zu glauben, dass ein Roman Weidenfeller erst mit über 30 Jahren sein Debüt bei der Nationalelf feierte.
Gerade auf dieser Position braucht sich Deutschland auch im Hinblick auf die Weltmeisterschaft in Brasilien überhaupt keine Sorgen zu machen.
Torwart: Eine besondere Gabe
All diese Torhüter zeichnet natürlich ihre besondere Gabe zwischen den Torpfosten aus. Schon in jungen Jahren haben sie dementsprechend trainiert. Gerade im Torwarttraining gibt es heute bahnbrechende Entwicklungen. Früher gab es nicht Mal immer automatisch einen Torwarttrainer. Heute ist dieser Mann ein ganz wichtiger Baustein im Trainerteam. Die Torwarttrainer verbringen eigentlich mehr Zeit mit den Keepern, als der eigentliche Cheftrainer. Dabei lassen sich die Torwarttrainer auch immer wieder ganz spezielle Übungen einfallen, um das Torwarttraining effektiv und wirksam zu gestalten.
Einer der Entwickler der Trainingsmethoden für den Torwart ist natürlich Sepp Maier. Lange trainierte er die Torhüter beim FC Bayern München und auch bei der Nationalmannschaft. Sepp Maier war als Torwart ein Pionier und so war es später auch als Torwarttrainer. Sein bester Schützling war Oliver Kahn, den er zum Welttorwart formte. Aber auch der Nachwuchs beim FC Bayern profitierte vom Training und der Erfahrung des Weltmeisters.
Heute gibt es viele spezielle Utensilien für das Torwarttraining. Angefangen von Bällen und Toren gibt es natürlich weitere nützliche Hilfen. Ein spezielles Trampolin lässt die Bälle unkontrolliert auf die Keeper zukommen. Aber auch bei den Bällen gibt es große unterschiede. Manche sind extra leicht, andere besonders schwer. Manche springen unberechenbar auf. Es gibt auch ein Torwartpendel, vergleichbar mit dem Kopfballpendel für die Spieler, um die Sprungkraft zu erhöhen. Auch Hütchen, Stangen, Slalomstangen oder die Leiter für die Koordinationsspiele gehören zum täglichen Trainingsaufwand für die Tormänner.
Gerade in der Sprungkraft haben die Torhüter von heute extreme Entwicklungen hinter sich. Entscheidend ist, dass der Torwart nicht nur auf der Linie stark bei Reflexen ist, sondern auch seinen Strafraum beherrscht. Jeder Torwart hat seine Vorzüge, doch gerade an den Schwächen sollte immer gezielt gearbeitet werden.
Wichtig ist aber auch, dass ein Torwart immer die nötige Präsenz und Ruhe ausstrahlt. Der letzte Mann kann durch seine Ausstrahlung viel auf seine Mitspieler übertragen. Wer einen guten Torwart hinter sich weiß, der spielt automatisch sicherer. Und heute müssen die Torhüter viel mehr mitspielen. Deshalb werden die Keeper auch des Öfteren ins Training der Feldspieler eingebunden. Auch der Keeper muss einen normalen Pass annehmen und spielen können. Auch bei Passübungen oder einer Passform sind die Tormänner deshalb immer wieder gefordert, sich weiter zu einwickeln.