Koordinationsspiele
Koordinationsspiele sollen die koordinativen Fähigkeiten von Kindern, Jugendlichen und auch von Erwachsenen fördern. Unter der Koordination ist das Zusammenspiel des zentralen Nervensystems und der Muskulatur innerhalb des Bewegungsablaufs zu verstehen. Es kommt also zu einem sogenannten Zusammenspiel verschiedener Körperteile. Verschiedene Teilfähigkeiten werden in diesem Bereich kombiniert und trainiert.
Es geht vor allem um die Orientierungsfähigkeit, die Differenzierungsfähigkeit, die Gleichgewichtsfähigkeit, dien Rhythmusfähigkeit und die wichtige Reaktionsfähigkeit.
Diese Koordinationsfähigkeiten können auch spielerisch in sogenannten Koordinationsspielen trainiert und geschult werden. Dadurch sollen Bewegungsfähigkeiten und der Energieverbrauch ökonomisiert werden. Zusätzlich gilt: Wer regelmäßig im koordinativen Bereich arbeitet, der beugt auch Verletzungen vor. Ausschließen kann man Verletzungen dadurch zwar nicht, doch als vorbeugende Maßnahme ist die Koordination sehr hilfreich.
Beim Fußballtraining und Jugendfußballtraining, aber auch bei anderen Sportarten, können und sollten koordinative Spielformen regelmäßig in den Trainingsbetrieb und die Trainingsplanung eingearbeitet werden. Koordinationsspiele können auch viel Spaß bereiten und die Stimmung in den Teams fördern.
Literatur für Koordinationsspiele
Es gibt zahlreiche Literatur für Koordinationsspiele. Gerade im Fußball werden diese Spiele zum Warmmachen genutzt. Das kann schon ein einfaches Handballspiel sein. Wichtig sind immer Variationen und neue Anreite sowie Reizpunkte zu setzen. Eine fache Seitenwechsel, Rückwärtslaufen, Sprintwechsel, oder Sidesteps, Positionswechsel und vieles andere kann in diese Spiele eingebaut werden.
Auch Koordinationsübungen auf dem Balancebrett sind immer Willkommen. Doch ob bei einem Fußballverein so viele Balancebretter vorhanden sind, ist eher fraglich. Auch für Spieler, die gerade von Verletzungen zurückkommen, sind Koordinationsübungen auf dem Balancebrett immer von Vorteil. Sie helfen bei einer schnelleren Rehabilitation.
Ein beliebtes Koordinationsspiel ist das Schattenlaufen. Dabei bewegen sich Paare in einem abgesteckten Feld. Der Vordermann gibt die Übung vor, der Mann dahinter muss diese „wie sein Schatten“ nachmachen“. Diese Art der Koordination und des Warmachens kann noch gesteigert werden, wenn später die gleiche Übung mit einem Ball am Fuß oder beispielsweise mit einem Medizinball absolviert wird. Wichtig dabei ist, dass der Vordermann nicht immer das gleiche macht, sondern abwechslungsreiche Übungen und Bewegungen in seinen Ablauf einfließen lässt.
Auch die Koordinationsleiter kann bei den Koordinationsspielen immer eingesetzt werden. Beispielsweise werden zwei Gruppen gebildet. Beide müssen immer verschiedene Übungen, die der Trainer vorgibt, absolvieren. Wenn die Spieler dementsprechend schon warm genug sind, kann daraus auch ein Wettbewerb entstehen.
Ein weiteres Koordinationsspiel befasst sich mit Dribblings auf einem engen Raum. Die Spieler führen den Ball im Feld, der Trainer gibt immer wieder neue Anweisungen vor. Ob mit der Sohle, mit dem Spann, mit der Außenseite oder ganz normal mit der Innenseite. Wichtig ist dabei die Abwechslung. Diese Übungen können am Ende noch mit Fangspielen garniert werden. Fangen mit dem Ball am Fuß. Da gibt es sicher auch den ein oder anderen Lacher auf dem Fußballplatz zu hören, denn gerade solche Spiele sind auch immer sehr lustig – vor allem wenn etwas schief geht.
Kinderspiele und Koordinationsspiele
Vor allem alte Kinderspiele dienen noch heute gerne als Koordinationsspiele zum Warmmachen. Wer hat Angst vorm schwarzen Mann oder die Reise nach Jerusalem gehören sicher dazu. Neben diversen Fangspielen sind auch Reaktionsspiele immer wieder gerne bei Trainern gesehen. Beispielsweise führen 12 Spieler den Ball, drei haben kein rundes Leder am Fuß. Auf ein Zeichen des Trainers müssen diejenigen, die einen Ball führen, diesen liegen lassen und sich einen neuen suchen. Das versuchen die drei ohne Ball natürlich auch. Die drei die übrig bleiben, müssen sich in der nächsten Runde einen neuen Ball „besorgen“.
Sehr beliebt sind natürlich Fangspiele. Entweder hat der Fänger einen Ball und wirft den Gejagten ab. Dieser darf dann selbst auf die „Jagd“ gehen und einen Mitspieler abwerfen. Ein anderes Fangspiel ist das Kettenfangen. Hierbei beginnt ein Spieler als Fänger. Denjenigen, den er gefangen hat, nimmt er an die Hand. An der Kette werden es immer mehr gefangene, bis am Ende nur noch ein Spieler übrig bleibt. Ein weiteres Fangspiel wird mit Leibchen gespielt. Jeder Spieler steckt sich ein Markierungshemdchen in die Hose. Der Fänger muss dieses herausziehen, bis er alle gefangen hat.
Auch das beliebte Kinderspiel Brennball wird gerne auch von Erwachsenen gespielt, um die Koordination und vor allem das Reaktionsvermögen zu verbessern.
Koordination und Koordinationsspiele sind zu einem sehr wichtigen Faktor im Trainingsbetrieb bei Fußballmannschaften geworden. Es gibt heutzutage auch immer mehr Literatur dazu. Gerade die junge Trainergeneration verschließt sich dieser Entwicklung nicht. Koordination ist ein ganz wichtiges Element, das nicht nur die Bewegungsfähigkeit der Akteure stärkt. Vielmehr ist immer wieder deutlich zu erkennen, dass Teams, die oft im koordinativen Bereich arbeiten, viel weniger mit Verletzungssorgen zu kämpfen haben.
Koordinationsspiele oder allgemein die koordinativen Fähigkeiten können sehr vielfältig trainiert werden. Dafür gibt es nicht nur reichlich Literatur, sondern auch viele Trainingsutensilien, die das Koordinationstraining deutlich erleichtern. Trainer sollten sich dem Koordinationstraining nicht verschließen, sondern diese Thema vielmehr fördern. Die Spieler bekommen dadurch noch mehr Abwechslung in den Trainingsalltag. Auch die Trainingsplanung für Fußballtrainer wird dadurch noch variabler. Und Mannschaften danken es ihrem Trainer für abwechslungsreiches Training zumeist mit guten Leistungen und Ergebnissen.