Die Macht der Fans
Es ist allgemein anerkannt, dass das Anfeuern die Leistung eines Teams positiv beeinflussen kann. Die Auswirkung von Fans stellt eine der wichtigsten sozialpsychologischen Fragestellungen im Sport dar. Liegt auch darin der Grund, warum der "Heimvorteil" so begehrt ist? Die Forscher Epling et al. (2011) fanden heraus, dass sich die Auswirkungen von Anfeuerungsrufen und Buhrufen je nach Sportart unterscheiden. Die Freiwurfleistung beim Basketball wurde durch den Beitrag des Publikums oder dessen Ausbleiben nicht beeinflusst. Jedoch beeinträchtigten Anfeuerungsrufe die Leistung von Baseball-Pitchern, Jubel führte zu schlechteren Leistungen bei Golfern. Die häufige Unterstützung durch die Zuschauer in Form von Anfeuerungsrufen, Fahnen, Bannern und Schals kann die Psychologie der Spieler beeinflussen und die Leistung um bis zu 8 % im Fußball steigern. Demnach sind die Fans ein wichtiger Bestandteil jedes Vereins und sollten dementsprechend behandelt werden. Diese identifizieren sich mit der Mannschaft oder einzelnen Spielern, bleiben dem Verein treu, auch wenn der Erfolg mal ausbleibt. Fans bringen das Stadion zum Leben und können wie bereits beschrieben die Leistung der Mannschaft beeinflussen. Der 12. Mann hat somit auch die Stärke ein Spiel zu entscheiden. Dieser Effekt kann eine Mannschaft auch signifikant Schwächen, wenn sie ein Auswärtsspiel haben, dass zu weit für die Fans entfernt ist. Ein Verein hat nicht nur eine Verantwortung gegenüber den Fans, die Eintritt und Mitgliedschaften zahlen. Die Fans sollten sich ihrer Rolle ebenfalls bewusstwerden und sich dementsprechend Verhalten. Durch negative Erlebnisse kann die mentale Stärke eines Spielers auch negativ beeinträchtigt werden. Zusätzlich sind Fans ebenfalls ein enormer wichtiger wirtschaftlicher Faktor für Vereine.
Fans und Spieler
Spieler sind nicht nur Maschinen, die ihrer Leistung jederzeit abrufen können. Sie sind Persönlichkeiten, haben Stärken und Schwächen und weisen eine natürliche Leistungsschwankung auf. Sie müssen Entscheidungen in Bruchteilen von Sekunden treffen. Dafür brauchen sie einen starken Verstand mit einem ausgezeichnetem Sportbewusstsein, um das Spiel lesen und vorhersagen zu können. Sportarten, die auf professionellem Niveau stattfinden, verlangen von den Spielern sowohl körperlich als auch geistig viel ab. Sie treten nicht nur gegen die andere Mannschaft oder den Gegner an, sondern auch gegen sich selbst. Unter Druck zu spielen kann für jeden schwierig sein. Auf nationaler bzw. internationaler Ebene, vor Millionen von Fans im und außerhalb des Stadions zu spielen, ist ein ganz anderes Spiel.
Wie gehen Spieler damit um?
Sportpsychologie hat sich zu einer wachsenden Industrie in der Schule, Universität und im Profisport entwickelt. Viele Schulen und Vereine beschäftigen Sportpsychologen, um den Spielern bei der Bewältigung des Drucks und den mentalen Herausforderungen zu helfen, die mit einer konstanten Leistung auf Spitzenniveau einhergehen.
Was ist ein Sportpsychologe und was machen sie eigentlich? Diese Fachleute wenden die Theorien und Praktiken der Psychologie auf die Welt des Sports an. Sie helfen Sportlern bei einer Vielzahl von mentalen und emotionalen Problemen. Sportpsychologen befassen sich nicht nur mit mentalen Stressoren, die während des Spiels entstehen, sondern helfen den Spielern auch, mit anderen mentalen Faktoren wie Depressionen oder Angstzuständen umzugehen, die ihre Leistung beeinträchtigen können.
Literaturverzeichnis
Epting, L. K., Riggs, K. N., Knowles, J. D., & Hanky, J. J. (2011). Cheers vs. Jeers: Effects of Audience Feedback on Individual Athletic Performance. North American Journal of Psychology, 13(2).
Hasel, M. C. (2019). Beziehung mit den Fans. In Der professionelle Fußballklub (pp. 195-200). Springer Gabler, Berlin, Heidelberg.
Strauß, B., & Staufenbiel, K. (2020). Soziale Einflüsse durch Zuschauende im Sport. In Sportpsychologie (pp. 381-394). Springer, Berlin, Heidelberg.