Wie verhält man sich beim Fußball in der Mauer bei einem Freistoß richtig?
Die Freistoßmauer ist bei diversen Freistoßsituationen im Fußball ein wichtiges Instrument für die verteidigende Mannschaft. Durch sie soll verhindert werden, dass der Schütze der gegnerischen Mannschaft den Freistoß per direktem Schuss auf das Tor ausführen kann. Grundsätzlich gilt hierbei, je näher der Ball vor der Ausführung des Freistoßes am Tor positioniert ist, desto mehr Spieler der verteidigenden Mannschaft werden üblicherweise in die Mauerbildung einbezogen.
Mauerbildung
Eine gut formierte Freistoßmauer senkt die Wahrscheinlichkeit eines Treffers immens, da sie weite Teile des Tores für einen Schussversuch unzugänglich macht. Zudem ermöglicht sie dem Torhüter, nicht mittig im Tor stehen zu müssen, sondern sich verstärkt auf eine Torhälfte konzentrieren zu können. In der Regel verhindert sie also den direkten Schuss auf die eine Torhälfte, während der Torwart die andere Seite absichert. Generell ist der Torhüter auch derjenige Spieler, der den besten Überblick über die Freistoßsituation besitzt, weswegen er in den meisten Fällen auch derjenige ist, der die Mauer stellt. Seinen Anweisungen ist also unbedingt Folge zu leisten.
Regelkonformes Verhalten
Seit der Saison 2014/15 kommt im Fußball ein spezielles weißes Spray zum Einsatz, welches sich nach kurzer Zeit optisch rückstandslos auflöst und zu der Einhaltung des korrekten Abstands zwischen Freistoßpunkt und Freistoßmauer beitragen soll. Idealerweise markiert der Schiedsrichter mit dem Spray hierzu den Freistoßpunkt und zieht anschließend im Abstand von 9,15 m eine Linie, die von den Spielern innerhalb der Mauer nicht übertreten werden darf. Durch das Spray ist nunmehr klar erkennbar, ob entweder der Ball noch einmal vorverlegt worden ist oder die Mauerspieler irregulär in Richtung des Balles vorgerückt sind. So darf der Abstand von 9,15 m erst dann unterschritten werden, wenn der Freistoß ausgeführt und damit der Ball vom Fuß des Schützen berührt worden ist. Gerade hier lässt das Spray den Schiedsrichter auch das zu frühe hinauslaufen einzelner Mauerspieler zweifelsfrei erkennen, so dass es ratsam ist, die Grenzmarkierungen zu jeder Zeit einzuhalten.
In einigen Fällen kommt es zu der Situation, dass ein Spieler der verteidigenden Mannschaft den Regelabstand vorsätzlich unterschreitet. Er unterbindet damit die schnelle Freistoßausführung und gewinnt Zeit für seine Mannschaft, die Mauer sorgfältiger stellen zu können. Auch von dieser Handlung ist grundsätzlich abzuraten, da die Schiedsrichter angewiesen sind, derartige Verzögerungen mit einer gelben Karte zu ahnden. Ebenfalls zu verwarnen sind Handlungen, wie das zu frühe Hinauslaufen aus der Mauerformation, sowie das Verweigern nach Aufforderung des Spielleiters hinter die Grenzlinie zurückzutreten. Für Letztgenanntes gilt: Sollten die Spieler sich weigern zurückzutreten, dann sieht die gelbe Karte entweder der Spieler, der dem Schiedsrichter am nächsten steht oder derjenige, der sich am weitesten vor den anderen befindet. Zwar sind die Schiedsrichter angehalten, bereits verwarnte Spieler, sowie den Mannschaftskapitän zu verschonen, all dies liegt jedoch im Ermessensspielraum des Spielleiters und erhöht bei Nichtbefolgung nur das Risiko eines Platzverweises.
Taktisches Verhalten
Entgegen des eigentlichen Begriffs „Mauer“ ist eine Freistoßmauer keineswegs statisch. Sie kann durch springen, ausrücken oder ausdehnen aktiv ins Spielgeschehen eingreifen. Daraus ergibt sich eine zusätzliche taktische Komponente, die über Tor oder nicht Tor entscheiden kann.
Hierbei ist es überaus nützlich, seinen Gegenspieler und dessen Fähigkeiten zu kennen oder zumindest gut einschätzen zu können. Weist er auf spielerischem Niveau eine starke Technik auf, so ist es wahrscheinlich, dass er den Ball mit viel Spin entweder über die Mauer oder an ihr vorbei zirkelt. In diesem Falle ist es also ratsam im Moment des Schusses zu springen, gegebenenfalls die Formation auch über das äußere Ende auszudehnen. Fällt der Gegenspieler jedoch eher durch eine kämpferische Spielweise auf und neigt er außerdem zu harten Schüssen, so sind die Mauerspieler oftmals gut beraten am Boden zu bleiben, da der Fußball hier meist ohne Rücksicht auf die Freistoßmauer mit hohem Tempo entweder zwischen oder unter den Spielern hindurch gespielt wird. Generell lohnt sich dabei auch der Blick auf die Statur des Gegners. Statistisch tendieren robustere Spieler demzufolge eher zu Gewaltschüssen, während zierliche, filigrane Spieler vermehrt zu Kunstschüssen neigen.
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