Wie kann ich beim Fußball den Teamgeist trainieren?

Die Mannschaft, so lautet die moderne Lehre des Fußballs, ist fast alles, das Individuum muss sich dem Team unterordnen. Diese Unterordnung kann aber nicht dazu führen, dass die individuelle Kunst eines Spielers darunter leiden muss oder verloren geht. Im Gegenteil. Die Ausgangsbasis ist klar: Die egoistischen Motive, der Beste sein zu wollen, alleine das Tor zu machen, das Spiel zu bestimmen oder die entscheidenden Impulse zu geben, sind gut und richtig, wenn überragende Einzelspieler sich so durchsetzen können, dass ihre Einzelaktionen zu einer Spielstrategie gehören. Diese kann in diesem Fall nur lauten: Unterstützt den besten Mann im Team, er setzt Euch entsprechend in Szenen, wenn er merkt, dass er als Leader akzeptiert wird.

Die (Trainer-)Kunst, den Teamgeist einer Mannschaft im Fußball zu trainieren, besteht in der Anerkennung der individuellen Leistung der jeweiligen Spieler und die Akzeptanz ihrer Charaktere. Bei den Übungseinheiten im Training soll herausgearbeitet werden, die gegenseitigen Abhängigkeiten als Mannschaftsteile direkt und indirekt zu vermitteln. Es gilt so zum Beispiel durch Überzahlsituationen in Trainingsspielen – unterteilt in verschiedene Teams farblich mit Leibchen gekennzeichnet – klar zu machen, dass es immer mehrerer Spieler bedarf, um Erfolg zu haben. Bei den bekannten Zwei gegen Fünf-Pass-Spielen kann dies exemplarisch vorgeführt werden. Ein Spieler wäre alleine gegen fünf Gegner fast kaum in der Lage, an den Ball zu kommen. Eine Ball-Eroberung ist aber möglich, wenn es zwei Mann sind, die sich geschickt die Passräume aufteilen, um an den Ball zu kommen.

Doch es sind nicht nur die taktischen und spieltechnischen Einheiten, die im Trainingsbetrieb darauf abzielen, ein homogenes Team zu bilden, in dem jede für den anderen einspringt und in verlorenen Situationen für den anderen weiterkämpft, um eine Balleroberung so schnell wie möglich zu realisieren. Es geht auch um die Zeit vor und nach dem Trainingseinheiten sowie den Wettbewerbsspielen. Teambuilding wird groß geschrieben. Für diese Zeiten sollten gemeinsame Unternehmungen auf der Tagesordnung stehen, die alle Spieler einbeziehen. So sind Champions-League-Spiele oder Spitzenspiele von erstklassigen Clubs das ideale Unterhaltungsszenario, um gemeinsam mit der gesamten Mannschaft das Spiel anzuschauen. Das fördert den Zusammenhalt und hat den Effekt, dass die zuschauenden Spieler außerdem zusätzlichen Anschauungsunterricht erhalten, wie bei Spitzenspielen die strategischen Einheiten der jeweiligen Teams ihre Spielzüge auf den Rasen kreieren. Genau so gut sind solche Teilnahme an Übertragung oder sogar Besuchen von Spitzenspielen aber auch deshalb, weil sich die Spieler privat besser kennenlernen können, ohne dass eine Trainingseinheit ein Gespräch unterbindet. Der verbale Austausch der Team-Mitglieder ist eines der grundlegendsten Dinge, die als positiver Automatismus erfolgen, wenn jeder der Spieler sich dem Ganzen verpflichtet fühlt und dementsprechend sich seinen Kollegen mit seinen Stärken und Schwächen präsentiert. Außerhalb des Sportplatz sowie während des Trainings und der Wettbewerbssituationen.

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