Wie funktioniert Kältespray?
Mit einem Kältespray lässt sich bei einer Verletzung im Sport schnell erste Hilfe leisten. Deshalb gehört es für viele Athleten und Trainer zur Grundausstattung in ihrer Sportausrüstung. Ein solches Eisspray zur Hand zu haben, kann bei Sportverletzungen dafür sorgen, dass Schwellungen eingedämmt und Schmerzen gelindert werden. Das Wirkungsprinzip der Sprays basiert darauf, dass das enthaltene Flüssiggas in Sekundenbruchteilen gasförmig wird, wodurch ein Kälteeffekt entsteht.
Funktionsweise des Eissprays
Die Spraydose bei typischen Kältesprays für Sportverletzungen enthält Flüssiggas. Dafür kommen zumeist Pentan, Propan oder Butan zum Einsatz – oftmals werden diese Gase auch vermischt. In medizinischen Kältesprays wird darüber hinaus auch Chlorethan eingesetzt. Diese Kühlsprays werden unter anderem für die oberflächliche lokale Anästhesie genutzt.
Wird ein solches Spray nun aktiviert, so verdampft das austretende Gas direkt in dem Moment, in dem es die Dose verlässt. Bei dieser Reaktion entsteht eine große Verdunstungskälte, die der näheren Umgebung die Wärmeenergie entzieht. Dadurch entstehen Temperaturen zwischen -25 und -55 Grad Celsius. Es ist diese Verdunstungskälte, die man sich in der Behandlung von Verletzungen, gerade im Sport, zunutze macht: Das Eisspray wird relativ gezielt auf die verletzte Stelle aufgesprüht. Die Hautoberfläche wird dadurch extrem abgekühlt – und auch die darunter liegenden Gewebeschichten reagieren auf den Kälteeffekt. So ziehen sich beispielsweise die Blutgefäße zusammen, was bei einer Sportverletzung dafür sorgt, dass die Durchblutung der verletzten Region verringert wird. Auf diese Weise lassen sich Entzündungen, die sich in der Regel sofort nach Eintritt der Verletzung auszubreiten beginnen, eindämmen. Mit dem richtigen Kältespray lässt sich also die Größe der Sportverletzung eingrenzen. Ähnliches gilt für Schwellungen, die eine häufige Folge derartiger Verletzungen sind: Sie entstehen durch Einblutungen ins umliegende Gewebe. Um diese Einblutungen zu verhindern, sollte Kälte im Zusammenspiel mit Kompression eingesetzt werden. Das heißt, auf die verletzte Region sollte auch ein moderater Druck ausgeübt werden, um Schwellungen am Entstehen zu hindern.
An dieser Stelle kommt ein weiterer Effekt der Eissprays zum Tragen: Ein solches Kältespray sorgt nämlich auch dafür, dass die Nervenleitgeschwindigkeit rund um das eingesprühte Areal abnimmt. Dadurch werden Schmerzreize nur noch sehr langsam und in abgeschwächter Form weitergeleitet – was eine Linderung der Schmerzen zur Folge hat. Dadurch ist es dann möglich, Druck auf Verletzungen auszuüben, ohne dass die Beschwerden des Verletzten weiter verschlimmert werden.
Verletzungen, die mit Kältespray behandelt werden
Beim Sport kommt es häufig zu Verletzungen wie Zerrungen oder Muskelfaserrissen – allein eine abrupte Bewegung in noch nicht aufgewärmtem Zustand reicht bereits, um derartige Beschwerden auszulösen. Auch Prellungen und Verstauchungen sind nicht selten, vor allem die Fußgelenke sind zudem oft von Überdehnungen der Bänder betroffen. In all diesen Fällen ist es entscheidend, dass der Verletzte schnell die richtige Behandlung bekommt, um ein schnelles Auskurieren der Verletzung sicher zu stellen. Neben Ruhigstellen und Hochlegen ist das Kühlen derartiger Sportverletzungen dabei die wichtigste Maßnahme.
Vorsicht beim Einsatz von Eisspray!
Doch auch wenn die Erste-Hilfe-Effekte der kühlenden Sprays sie für viele Sportverletzungen zum Mittel der Wahl machen: Beim Einsatz der Spaydosen sollte man sehr vorsichtig vorgehen. Denn die extreme Kältereaktion kann auch negative Auswirkungen haben. Vor allem, wenn das Eisspray zu dicht an der Haut aufgesprüht wird, drohen Erfrierungen auf der Hautoberfläche. Deshalb empfehlen Experten das Aufsprühen aus rund 30 Zentimetern Entfernung. Dabei sollte auch darauf geachtet werden, dass keine offenen Flammen in der Nähe sind – denn die Gase in einem Kältespray sind in der Regel brennbar.
Nicht zuletzt darf ein Kältespray nicht eingesetzt werden, wenn es sich bei der Verletzung um eine offene Wunde handelt. Das beginnt schon bei Hautabschürfungen, die gerade im Hallensport nicht selten vorkommen: Sobald die Haut sichtbar verletzt ist, muss auf andere Wege zur Kühlung zurück gegriffen werden. Das gilt auch für Verletzungen im Gesicht, da die Eissprays auch nicht in die Augen oder an die Schleimhäute gelangen dürfen.
Alternativen zu den Kühlsprays gibt es verschiedene. Diese kühlen in den meisten Fällen zwar das verletzte Areal nicht genauso stark ab wie die Sprays, entfalten aber dennoch eine gute Kältewirkung. Dazu zählen beispielsweise Kühlgels oder auch einfach kaltes Wasser aus dem Wasserhahn.
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