Wie fest muss ein Fußball aufgepumpt werden?
Wohl jeder Spieler kennt beim Training die Situation: Er will sich aus dem Ballnetz einen Fußball nehmen und prüft per geschultem Griff, welcher ihm am meisten zusagt. Instinktiv weiß er, welcher Luftdruck für ihn ideal ist. Doch gibt es demgegenüber eigentlich genaue Vorgaben darüber, wie fest das Leder aufgepumpt werden muss?
Die Aufdrucke beachten
Allgemein nimmt der Hersteller des Balles dem Trainer, dem Spieler oder dem Zeugwart die Arbeit ab, den genauen Luftdruck zu ermitteln, der für das Spielgerät geeignet ist. Abhängig von Größe, Material und Qualität der Kugel befindet sich auf ihr ein kleiner Aufdruck, der die empfohlene Barzahl angibt. Meist lässt sich der Wert genau an jenem Einstichloch finden, an dem auch die Ballpumpe angesetzt wird, um das Leder aufpumpen zu können. Empfehlenswert ist es also, eine Pumpe mit integrierter Messung anzuwenden. Anderenfalls muss eben nach Gefühl so viel Luft in die Blase des Balles eingelassen werden, dass sich dieser einerseits fest, andererseits aber nicht zu hart anfühlt. In der Bundesliga und den vergleichbaren Ligen weltweit erreicht der Luftdruck etwa 0,8 bis 1,1 bar. In den Amateur-, Frauen- und Jugendbereichen wird dieser Wert aber etwas niedriger angesetzt. Hier wären auch die entsprechenden Vorgaben des Verbandes zu beachten.
Die Eigenschaften eines harten Balls
Doch worin unterscheiden sich eigentlich die Möglichkeiten zwischen einem Ball, der fest aufgepumpt ist und einem anderen, der weniger Luft umfasst? Der Erstgenannte wird deutlich bessere Flugeigenschaften aufweisen. Er ist besonders leicht und kann daher bei Pässen oder Flanken regelrecht die Luft durchschneiden. Ebenso ist er am Fuß besser kontrollierbar. Er reagiert unmittelbar und unverfälscht auf alles, was der Spieler mit ihm macht. Gerade für technische Raffinessen sowie das eine oder andere Kunststück ist ein härteres Leder daher ideal. Zumal erst damit richtig viel Geschwindigkeit und Kraft in einen Schuss gelegt werden kann – sogar derart viel, dass es für den gegnerischen Keeper nicht viel zu halten gibt. Je härter wir also den Ball aufpumpen, desto leichter können wir ihn während der Partie handhaben und für unsere Zwecke nutzen. Eine zusätzliche Möglichkeit, den entscheidenden Beitrag zum Sieg zu leisten und somit die Geschicke positiv zu beeinflussen.
Die Eigenschaften eines weichen Balls
Demgegenüber lassen sich im Ballsack aber auch immer solche Spielgeräte finden, die schon seit Wochen keine Ballpumpe mehr aus naher Entfernung gesehen haben. In diesen Fällen wirkt das Leder etwas schwerer – denn es weist weniger Luft auf. Mit dem Daumen können wir nun den Druck prüfen und stellen meist fest, dass die äußere Hülle nachgibt. Das wiederum muss nicht zwingend ein Nachteil sein, sondern kann ebenso für das Training genutzt werden. Denn jetzt wird es schwieriger, den Fußball am Bein zu kontrollieren, ihm bei Schüssen die Extraportion Schwung zu verleihen oder Flanken millimetergenau zu schlagen. Die Kugel reagiert nun gänzlich anders, als viele der Spieler das erwarten würden. Auf diese Weise lässt sich der Umgang mit nicht ganz idealen Bedingungen einüben – denn wer weiß schon, wann man das nächste Mal auf einen Gegner trifft, der seine Bälle nicht komplett aufgepumpt hat?
Alle Optionen nutzen
Für das Training empfiehlt es sich daher, sowohl harte als auch weichere Bälle bewusst einzubeziehen. Jeder Spieler muss mit den unterschiedlichen Eigenarten spontan umgehen können. Erst damit ist der Grundstein gelegt, um jederzeit das Richtige zu tun – und eben gerade keine bösen Überraschungen zu erleben. Wer also vor dem nächsten Fußballtraining im Ballnetz fischt und mit der Hand den Druck des Leders prüft, sollte sich daher durchaus für die etwas weniger aufgepumpte Kugel entscheiden. Es mag zunächst ungewohnt sein, das Spielgerät zu beherrschen oder damit derart effektiv zu agieren, wie man das eigentlich können müsste. Aber der weiche Ball zeigt uns auch schonungslos unsere Mängel auf – an ihnen müssen wir arbeiten, wollen wir in dem Sport erfolgreich sein. Gerade im Kinder- und Jugendbereich kann es sich folglich lohnen, auch die kleineren Bälle nicht ganz nach der Empfehlung mit Luft zu füllen, sondern etwa zehn bis 15 Prozent unter dem genannten Wert zu bleiben.
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