Wie behandelt man einen Kreuzbandriss?

Wenn man den Ausdruck Kreuzband-Ruptur benutzt, spricht man von einem unvollständigen, nur partiell vorhandenen oder aber auch vollständigen kompletten Ruptur der Kreuzbänder. Bei den meisten Vorfällen ist das vordere Kreuzband betroffen. Die Ursache für einen Kreuzbandriss ist das Überschreiten der Festigkeit des Bandes.

Kreuzbandrisse entstehen demnach auch typischerweise meist ohne Fremdeinwirkung durch plötzliche Richtungswechsel beim Laufen oder Springen. Sie sind die häufigsten klinisch relevanten Verletzungen im Bereich des Gelenkes im Knie. Kreuzbandrisse können anhand ihrer typischen Symptome, der Schilderung des Verletzungsvorgangs oder mit der Hilfe einfacher tastender Untersuchungen am Knie relativ sicher bestimmt, beziehungsweise diagnostiziert werden. In der modernen Diagnostik können sowohl die Magnet-Resonanztomografie wie auch die sogenannte Arthroskopie eingesetzt werden, um einen Befund zu erstellen. Übrigens führen unbehandelte Kreuzbandrupturen – was in vielen Gegenden der Welt wegen fehlendem medizinischen Personal immer noch möglich ist - zu schweren irreparablen Schäden im Knie führen. Im Fußball kommt es häufig zu solchen Kreuzbandrissen. Sollte man eine Verletzung dieser Art im Knie verspüren, sollte das Spiel oder Training unverzüglich beendet werden. Der Sanitätskoffer oder Eisspray sollten sofort zum Einsatz kommen, zugleich ein Arzt aufgesucht werden.

Die Behandlung eines Kreuzbandrisses kann sowohl auf konservativer Basis – das heißt ohne Operation, mit absoluter Rückstellung des Knies für einige Wochen als auch mit chirurgischen Maßnahmen als Operation mit minimalintensiven Eingriff mittels einer Arthroskopie durchgeführt werden. Welche Therapie wann, wie und in welcher Variante ausgeführt wird, ist auch im 21. Jahrhundert weiterhin Gegenstand vieler und fachlich immer noch nicht abgeschlossener Diskussionen.

Wohl unumstritten ist aber, dass derzeit keine Therapieform qualitativ den ursprünglichen Zustand eines unversehrten Kreuzbandes wiederherstellen kann. Die Langzeitfolge eines Kreuzbandrisses ist mehr als unangenehm: Es wird eine die deutlich erhöhte Wahrscheinlichkeit der Ausbildung einer Gelenkarthrose im Knie prognostiziert – und dies unabhängig von der Art und Weise der vorangegangenen Behandlung. Mehrere seriöse Studien kommen alle zu dem Ergebnis, dass durch spezielles Aufbautraining die Risiken für Kreuzbandrisse deutlich gesenkt werden können.

Es gibt aber auch erschreckende Fälle, die trotz Operationen und aufwendiger Nachsorge sowie Prävention für Sportler verheerend sein können. Zum einen ist in diesem Zusammenhang der erneute Kreuzbandriss im gleichen Kniegelenk, in dem es vorher schon einmal zu einem kompletten Riss oder Teilabriss kam, nach einer vorausgegangenen Operation oder der langwierigen konservativen Therapie-Methode zu nennen. Zum anderen gibt es Fälle, in denen die Sportler nach langer Aufbauphase an ihrem bisher unverletzt gebliebenen Knie einen Kreuzbandriss erleiden und somit beide Knie mit Abrissen geschädigt sind, beziehungsweise waren. Auch in diesem Fall gilt, dass je nach individueller körperlicher Gesamtsituation überlegt werden muss, was die beste Therapie ist.

Wenn bei einem Sportler in beiden Knien auch jeweils ein Kreuzbandriss zu verzeichnen ist, dann muss der Verletzte mit einem hohen Aufwand an Willenskraft wieder an seine einstige sportliche Leistungskraft herangeführt werden.


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