Wer erstellt oder ändert neue Regeln im Rugby?

Rugby ist eine beliebte Mannschaftssportart, welche in Deutschland im Amateur- und im Profibereich gespielt wird. Im Vergleich zu anderen populären Sportarten wie Fußball oder Basketball gibt es im Rugby ein verhältnismäßig kompliziertes Regelwerk. Dazu sind die Regeln der Rugby-Welt nicht so weit verbreitet, sodass man wirklich ein Kenner des Sportes sein muss, um die genauen Regeln zu kennen. Selbst die Spieler benötigen zumindest im Amateurbereich eine gewisse Zeit, um sich an die unterschiedlichen Regeln zu gewöhnen. Dazu wird Rugby in verschiedenen Arten und Varianten wie zum Beispiel Rugby-League, 7er-Rugby oder Touch-Rugby gespielt. Die einzelnen Rugby-Varianten haben stets ein in den Details geändertes Regelwerk, was es für Spieler und Mannschaften natürlich nicht einfacher macht. Doch wer erstellt eigentlich neue Regeln im Rugby und auf welchem Weg werden Änderungen beim bestehenden Regelwerk durchgeführt?

In Deutschland kümmern sich der DRV sowie die Landesverbände.

Wenn es in Deutschland um Regeländerungen und die Erstellung von neuen Rugby-Regeln geht, so ist die erste Instanz natürlich der Deutsche-Rugby-Verband (DRV). Der Deutsche Rugby Verband ist der Dachverband von insgesamt 13 Rugby-Landesverbänden und wurde bereits im Jahr 1900 gegründet. Der Deutsche-Rugby-Verband stellt eine 15er- sowie eine 7er-Nationalmannschaft. Der DRV legt in Abstimmung mit den jeweiligen Landesverbänden das nationale Regelwerk fest. Wenn bestehende Rugby-Regeln geändert werden sollen, müssen Spieler, Mannschaften beziehungsweise Funktionäre einen Antrag beim DRV stellen. Der Verband prüft alle potenziellen Regeländerungen genau wie Wünsche und Impulse hinsichtlich der Erstellung von neuen und zusätzlichen Rugby-Regeln. Wichtig ist in diesem Zusammenhang natürlich, dass Änderungen im Regelwerk durch den DRV nur für nationale Spiele gelten können. Bei internationalen Wettbewerben zählt natürlich das international einheitliche Regelwerk, welches von Verbänden wie Rugby-Europe (Europaverband) oder World-Rugby (Weltverband) festgelegt wird. Bei kleinen Änderungen, welche beispielsweise lediglich den Amateurbereich betreffen, kann es sein, dass das geänderte Regelwerk nur für einzelne Landesverbände gilt. In Ausnahmefällen kann daher beim Rugby-Landesverband NRW ein anderes Regelwerk gelten als beim Landesverband Bayern. Dies ist jedoch eher die Ausnahme und lediglich eine Möglichkeit für den unterklassigen Amateurbereich. Sobald Spiele länderübergreifend stattfinden, muss im Rugbysport selbstverständlich nach einem einheitlichen Regelwerk gespielt werden.

Weshalb kann die Erstellung von neuen Rugby-Regeln wichtig sein?

Während das Regelwerk bei in Deutschland populären Sportarten wie beispielsweise Fußball als nahezu unantastbar und unveränderlich scheint, kann es für den Rugbysport durchaus wichtig sein, dass zukünftig noch neue Regeln erstellt werden. Gleiches gilt für Änderungen im bestehenden Regelwerk. Die Teams in Deutschland haben es nicht einfach Nachwuchsspieler für ihre Reihen zu gewinnen, was sicherlich auch mit den speziellen Rugby-Regeln zusammenhängt. Wenn Jugend- und Amateurspieler mit einem vereinfachten Regelwerk spielen dürften, wäre der Sport für Nachwuchsspieler und Anfänger sicherlich etwas einfacher und attraktiver. Die deutschen Teams hätten es somit einfacher sich eine Nachwuchsabteilung aufzubauen, was für die Entwicklung des Rugbysports in Deutschland natürlich positiv wäre. Gewisse Grundregeln wie die allgemeine Punktwertung, Abseits-Regelung oder die Spiellänge stehen im Zusammenhang mit potenziellen Änderungen natürlich nicht zur Diskussion. Dieses würde den Sport viel zu stark beeinflussen. Es könnte allerdings förderlich sein, wenn der Ball im Nachwuchsbereich noch etwas leichter wäre und wenn der Ball bei den Damen beispielsweise ebenfalls eine andere Größe und ein geringeres Gewicht hätte.

Fazit: In Deutschland kümmert sich der Deutsche-Rugby-Verband um potenzielle Änderungen im Rugby-Regelwerk. Grundsätzlich darf das geänderte Regelwerk allerdings nur für nationale Spiele beziehungsweise Spiele zählen, bei denen eine deutsche Mannschaft gegen eine deutsche Mannschaft antritt. Alle Änderungen im Regelwerk müssen dazu vom Dachverband mit den jeweiligen Rugby-Landesverbänden abgestimmt werden. Es besteht die Möglichkeit, komplett neue Rugby-Regeln zu erstellen, darüber hinaus ist es ebenfalls üblich, dass das bestehende Regelwerk von Zeit zu Zeit geändert wird. Im Jugend- und Amateurbereich kann es sein, dass von Landesverband zu Landesverband ein leicht unterschiedliches Regelwerk angewendet wird.


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