Wenn ein Erstligist absteigt, was passiert mit der zweiten Mannschaft?
Eigentlich passiert beim Abstieg eines Erstligisten überhaupt nichts mit der zweiten Mannschaft. Es kommt natürlich immer darauf an, in welcher Spielklasse die zweite Mannschaft spielt. Doch höher als die Dritte Liga kann eine zweite Mannschaft ohnehin nicht spielen.
Auswirkungen hat der Abstieg eines Erstligisten in die zweite Liga aber wohl finanziell. Ein Erstligist ist einfach von den Finanzen her ganz anders aufgestellt als ein Zweitligist. Das bezieht sich vor allem auf das Fernsehgeld und die Sponsoreneinnahmen. Auch der Zuschauerschnitt liegt in der zweiten Liga meist etwas unter dem in der deutschen Eliteliga.
Fatal könnte es lediglich werden, wenn ein Zweitligist absteigt und die II. Mannschaft zuvor in der dritten Liga aktiv war. Das würde den Zwangsabstieg der zweiten Mannschaft bedeuten, denn eine erste und eine zweite Mannschaft dürfen logischerweise nicht in der gleichen Spielklasse antreten.
Das gilt übrigens nicht nur für Profivereine. Auch bei den Amateuren gilt diese Regel. Steigt eine erste Mannschaft in die Spielklasse der Zweiten ab, muss diese den Gang in die untere Liga antreten.
Das ist nicht nur der Regel entsprechend, sondern auch nur fair, um eine Wettbewerbsverzerrung zu vermeiden.
Die B-Teams sollen dem Zwecke dienen, junge Spieler an die Erste heranzuführen. Da kann es auch nicht sein, dass diese beiden Teams in der gleichen Spielklasse beheimatet sind. Der Sinn und Zweck einer zweiten Mannschaft soll eigentlich sein, talentierten Spielern aus der eigenen Jugend eine Plattform zu bieten, um sich für die Erste zu empfehlen. Über die sogenannte Reserve haben schon viele Talente den Sprung ins erste Team ihres Vereins geschafft. Nicht jedem jungen Spieler gelingt gleich der Sprung zu den Lizenzspielern. In der Reserve haben sie die Möglichkeit, sich langsam an die Geschwindigkeit und das Niveau bei den Senioren zu gewöhnen.
Allerdings geht der Trend aktuell im Profibereich in eine andere Richtung. Einige Bundesligisten haben ihre U-23-Teams bereits abgemeldet. Ausleihgeschäfte ihrer vielversprechenden Talente sehen sie als sinnvoller an. Entweder schafft ein Spieler den Sprung ins Profiteam direkt, oder er soll in einem anderen Club die Erfahrungen machen und bei Erfolg später zurückgeholt werden. In diesem Punkt unterscheiden sich die Philosophien einiger Clubs gewaltig. Der FSV Mainz 05 oder der SC Freiburg stehen in der Bundesliga für vorbildliches Fußballtraining in der Jugendarbeit. Jahr für Jahr werden während einer Saison junge Akteure aus der U19 hochgezogen zu den Profis oder sammeln erste Erfahrungen in der U23. Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt zogen die U-23-Mannschaften dagegen zurück und gehen andere Wege. Der direkte Zugriff auf die talentierten Jugendspieler bleibt somit verwehrt. Nur die besten Talente werden direkt bei den Profis integriert.
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