Welchen Trainerschein brauche ich, um die Nationalmannschaft zu trainieren?
Die Frage stellt sich in diesem Sinn eigentlich nicht. Wer die Nationalmannschaft trainieren möchte, muss den Schein als Fußballlehrer besitzen. Das ist die Grundlage, um allgemein im Profibereich arbeiten zu können. Ohne diesen speziellen Trainerschein ist es in den Profiligen nicht erlaubt, eine Mannschaft zu trainieren.
Rund um die Nationalmannschaft findet man eine Reihe an qualifizierten Fußballehrern. Die Ausbildung zum Fußballehrer wird direkt vom DFB angeboten. Der Verband möchte damit sicher gehen, dass die Trainer die beste Ausbildung erhalten und dementsprechend für das Spiel und das Fußballtraining geschult sind.
Es dürfte logisch sein, dass gerade der Nationaltrainer in der Hinsicht auf den Trainerschein mit gutem Beispiel voraus gehen sollte und somit auch den Fußballehrer absolviert haben sollte. Immerhin bekleidet der Bundestrainer beispielsweise in Deutschland den begehrtesten Job aller Trainer des Landes. Umso mehr wird deshalb natürlich darauf geachtet, dass gerade den Bundestrainer alle anderen Coaches aus der Bundesliga als Vorbilder betrachten können. Da geht es schon mit der Ausbildung los.
Natürlich gab es in der Vergangenheit auch andere Modelle. Beispielsweise war Franz Beckenbauer der sogenannte Teamchef. Als „Kaiser“, wie ihn die Presse einst taufte, thronte Franz Beckenbauer über allem. Doch auch er hatte einen Trainer – einen echten Fußballehrer – an seiner Seite. Holger Osieck war seine rechte Hand und in diesem Verbund wohl auch der „echte“ Trainer. Doch es funktionierte – und wie. Gemeinsam führte Beckenbauer mit seinem „Co“ Osieck die deutsche Nationalmannschaft 1990 zum Weltmeister-Titel in Italien.
Trainer-Duos oder Trainer mit starken Co-Trainern gab es und gibt es in Deutschland aber auch im Weltfußball immer wieder. Und es wird sie auch immer wieder geben. Die Konstellationen kann man nie wirklich planen. Manchmal entstehen Trainerteams aus purem Zufall, in anderen Fällen arbeiten die beiden schon lange gemeinsam. Letztlich zählt nur der Erfolg und wie das gesamte Gebilde funktioniert. Doch es ist wie im Berufsleben. Erfolg hat man zumeist durch eine gute Lehrzeit oder Lehre. Im Fall der Trainer ist es die Trainerausbildung mit der höchsten Stufe des Fußballlehrers.
Fakt ist, dass auch an der Spitze einer Nationalmannschaft ein Trainer mit der höchsten Trainer-Ausbildung stehen sollte. Ansonsten kann das Verband auch nicht voraussetzen – oder nur schwer voraussetzen – und verlangen, dass Trainer ab gewissen Ligen – auch im Amateurbereich – ihre Scheine erwerben müssen. Gerade Deutschland ist in der Trainer-Ausbildung führend. Nicht umsonst gehen Jahr für Jahr Trainer in sogenannte Fußball-Entwicklungsländer, um dort Pionierarbeit zu leisten und den Fußball dort in Schwung zu bringen. Das betrifft das Training für die Spieler von den Erwachsenen bis zur Jugend, aber auch viele andere grundlegende Dinge.
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