Was verdient ein Schiedsrichter im Tennis?

Tennis ist eine der wenigen Einzelsportarten, die weltweit eine wirklich große Popularität besitzt. Tennis wird in Deutschland bereits im Amateurbereich in einem vielschichtigen Liga- und Spielklassensystem gespielt. Schiedsrichter werden dabei allerdings nicht in jeder Liga zwingend eingesetzt. Im Amateurbereich ist es bis zu einer gewissen Spielklasse üblich, dass am Spiel beteiligte Trainer, Betreuer und Funktionäre das Spiel leiten und beispielsweise entscheiden, wann der Ball ins Aus geschlagen wurde und wann nicht. Im Jugendbereich lernen die Nachwuchsspieler zum Teil sogar, ihre Spiele vollkommen selbstständig zu leiten. Ab einem gewissen Leistungsniveau sind Schiedsrichter jedoch auch bei Tennisspielen nicht wegzudenken. Dabei gibt es nicht nur einen Hauptschiedsrichter, sondern ein mehrköpfiges Schiedsrichtergespann. Dieses Gespann besteht in der Regel aus Linienrichtern und einem Head- beziehungsweise Oberschiedsrichter, welcher auf dem allseits bekannten Hochstuhl, direkt neben dem Netz, Platz nimmt. Der Oberschiedsrichter wird aus diesem Grund auch Stuhlschiedsrichter genannt. Doch wie werden Schiedsrichter im Tennis bezahlt? Können sie ihre Arbeit hauptberuflich verrichten und ohne weiteres davon leben?

Die Schiedsrichtervergütung im Amateurbereich

Im Amateurbereich erhalten Tennisschiedsrichter kein Gehalt, sondern lediglich eine Aufwandsentschädigung. Dies ist auch bei anderen Sportarten üblich und hängt vor allem damit zusammen, dass es im Amateurbereich keine hauptberufliche Beschäftigung gibt. Tennisschiedsrichter leiten die Spiele im Amateurbereich alleine, sodass es kein Gespann aus Headschiedsrichter und Linienrichtern gibt. Tennisschiedsrichter werden ab der Bezirksliga eingesetzt und bekommen für Einsätze in dieser Spielklasse eine Aufwandsentschädigung im unteren bis mittleren zweistelligen Bereich (zum Beispiel 50,00 Euro). Die Höhe der Aufwandsentschädigung steigt anschließend von Liga zu Liga und wird im Detail vom jeweiligen Landesverband festgelegt. Für Einsätze in Landes- oder Verbandsliga erhalten die Tennisschiedsrichter bereits eine Vergütung im unteren dreistelligen Bereich (zum Beispiel 120,00 Euro). Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Tennisschiedsrichter die gezahlte Aufwandsentschädigung mit anfallenden Kosten wie Benzinkosten oder Verpflegung verrechnen müssen. Im Amateurbereich können Tennisschiedsrichter selbstverständlich nicht von ihrer Arbeit leben, weshalb die Schiedsrichtertätigkeit nur als Hobby betrieben wird.

Die Vergütung von Schiedsrichtern im Profibereich

Ab der 2. Bundesliga beginnt in Deutschland der Bereich des Profitennis. Hier kommen neben dem Oberschiedsrichter auch Linienrichter mit ins Spiel. Professionelle Linienrichter, welche beispielsweise bei großen Turnieren wie Wimbledon, den US Open oder den Australian Open eingesetzt werden, können jährlich bis zu 25.000,00 Euro verdienen. Dies hängt natürlich immer mit der Anzahl der Einsätze zusammen. Bei den Stuhlschiedsrichtern beziehungsweise Headschiedsrichtern sieht es jedoch schon ganz anders aus. Professionelle Oberschiedsrichter, welche Matches bei den genannten Top-Turnieren leiten, verdienen jährlich bis zu 75.000,00 Euro. Dies gilt jedoch nur für angesagte Top-Schiedsrichter, welche beispielsweise für die ITF (International Tennis Federation) tätig sind. Das durchschnittliche Jahreseinkommen von Profi-Schiedsrichtern liegt bei einem Betrag von circa 40.000,00 Euro jährlich. Von diesen Vergütungen können die Schiedsrichter zweifellos gut leben. Ein Profi-Schiedsrichter, der Vergütungen in den genannten Höhen erhält, muss allerdings viel Reisen, an zahlreichen internationalen Turnieren teilnehmen und dazu natürlich stets Schiedsrichterschulungen und Prüfungen erfolgreich absolvieren. Der Verdienst der Linienrichter setzt bei einer Vollzeitbeschäftigung voraus, dass ein Linienrichter jährlich an einer großen Anzahl von Tennismatches teilnehmen muss. Bei einer Vergütung von bis zu 25.000,00 Euro jährlich ist es in jedem Fall wichtig, dass die Linienrichter noch ein "zweites Standbein" beziehungsweise ein alternatives Einkommen haben. Alle genannten Einkommensdaten sind Bruttoangaben und je nach Lebensstil sind 25.000,00 Euro im Jahr natürlich entschieden zu wenig. 

Fazit: Im Amateurbereich erhalten Tennisschiedsrichter eine Aufwandsentschädigung für ihre Arbeit. Diese Entschädigung muss mit möglichweise anfallenden Kosten, beispielsweise für Anfahrt und Verpflegung, verrechnet werden. Die Höhe der Aufwandsentschädigung hängt mit der jeweiligen Spielklasse zusammen. Durchschnittlich erhalten Tennisschiedsrichter im Amateurbereich Aufwandsentschädigungen, welche im mittleren zweistelligen bis niedrigen dreistelligen Bereich liegen. Professionelle Head- beziehungsweise Stuhlschiedsrichter können von ihrer Arbeit sehr gut leben. Je nach der Anzahl der Einsätze und Turnierteilnahmen können die Oberschiedsrichter jährliche Vergütungen bis zu einer Höhe von 75.000,00 Euro beziehen. Bei Linienrichtern fällt die Bezahlung deutlich geringer aus. Ein Linienrichter, der das gesamte Jahr über bei Turnieren tätig ist, kann mit einer jährlichen Vergütung bis zu einer Höhe von 25.000,00 Euro rechnen.


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