Was sind Kreisläufer beim Handball?
Handball ist eine der weltweit beliebtesten Ballsportarten. Gerade in Deutschland genießt dieser Sport hinter dem Fußball die zweithöchste Popularität. Die hierzulande höchste Spielklasse - die Bundesliga - erfreut sich zahlreicher Fans in den Hallen, sowie vor den Fernsehern.
Aufgrund der wachsenden Begeisterung für diese Sportart, fangen immer mehr Zuschauer an, sich mit den Begriffen des Handballs zu beschäftigen. Zu den wesentlichen Informationen über dieses Spiel gehört die Mannschaftsaufstellung. Mit diesem Artikel soll insbesondere die Funktion eines sogenannten "Kreisläufers" in der Mannschaft beschrieben werden. Mit diesem Begriff werden Spieler bezeichnet, die sich während des Offensivspiels ihrer Mannschaft auf der Höhe des 6-Meter-Kreises befinden, der das gegnerische Tor umschließt. Diese Position ist mit der eines "Stoßstürmers" beim Fußball vergleichbar.
Der Kreisläufer befindet sich während des Offensivspiels seiner Mannschaft innerhalb des, um den 6-Meter-Kreis aufgestellten, Abwehrverbundes des gegnerischen Teams. Zu seinen Aufgaben gehört es, durch intensiven körperlichen Einsatz Lücken in dem gegnerischen Abwehrverbund entstehen zu lassen, die von seinen Mitspielern für erfolgreiche Angriffsaktionen genutzt werden können. Dies geschieht meist durch ein Sperren oder Blocken der gegnerischen Abwehrspieler in ihren Bewegungen.
Ein weiterer Aspekt des Spiels eines Kreisläufers, der während der Handball Trainingsübungen ausgearbeitet werden muss, ist das eigene Freispielen während der Angriffsaktionen. Der Spieler auf dieser Position sollte sich immer wieder gegen die gegnerischen Spieler derart durchsetzen können, dass er frei anspielbar bleibt und in die Kombinationen seiner Mannschaft eingebunden werden kann. So können dann gefährliche Situationen entstehen, beispielsweise durch einen Doppelpass mit einem Mitspieler. Sehr oft spielen derartige Spieler mit dem Rücken zum gegnerischen Tor, da sie die vorderste Position der eigenen Mannschaft bekleiden und nur durch diese Spielweise effektiv ins Geschehen eingreifen können.
Während des Defensivspiels seiner Mannschaft kann der Kreisläufer so gut wie alle Positionen in der Deckung einnehmen. Da dieser Spielertyp eher selten zu den schnellsten Spielern auf dem Feld gehört, trifft man ihn in der Deckung jedoch so gut wie nie auf den Außenpositionen, auf denen auch in der Verteidigung eher wendige und schnelle Spieler eingesetzt werden.
Oftmals ist der Kreisläufer einer der stärksten, schwersten und größten Spieler einer Mannschaft. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass ein Spiel auf dieser Position aufgrund der Anforderungen mit einem sehr hohen Krafteinsatz und einer hohen körperlichen Intensität verbunden ist - Attribute, die nötig sind, um sich in den direkten Duellen gegen die Abwehrspieler durchzusetzen. Bereits im Handballtraining werden die Kreisläufer auf diese sehr dynamische und kräftezehrende Spielweise eingestellt und schon während der Handball Trainingsübungen unter den physisch stärksten Spielern der Mannschaft ausgesucht. Eine hohe Schnelligkeit hingegen ist zwar immer vorteilhaft, aber nicht das entscheidende Kriterium für diesen Spielertypus.
Das Schubsen oder Festhalten des Spielers an Armen, Händen oder Trikot zählen im Handball zwar als Foul, sind aber im Rahmen dieses Spiels ständig zu beobachten, so dass Spieler auf dieser Position im Handballtraining auch auf einen ständigen Einfluss solch unfairer Mittel trainiert werden müssen. An dieser Spielposition erkennt man womöglich am eindrucksvollsten, warum der Handball als eine sehr körperbetonte, harte und verletzungsanfällige Sportart gilt.
Es muss nicht während des gesamten Spiels einen (oder nur einen) Kreisläufer im Spiel der eigenen Mannschaft geben. Häufig verzichten Mannschaften, die eine Zeitstrafe für einen der Spieler zu überstehen haben, auf diese Position, um zulasten des eigenen Offensivspiels dem Druck des Gegners in Unterzahl besser standhalten zu können.
Andererseits ziehen Mannschaften, die in den Schlussminuten noch einen Rückstand aufzuholen haben, oftmals den Torhüter vom Feld und schicken einen zweiten Spieler dieser Art aufs Feld, um die eigene Durchschlagskraft zu erhöhen.
Einige der bekanntesten Spieler der deutschen Handball Bundesliga, die diese Position bekleidet haben, sind der polnische Nationalspieler Bartosz Jurecki, der Franzose Bertrand Gille oder der jetzige Teammanager der deutschen Nationalmannschaft, Oliver Roggisch.
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