Was ist Trash Talk beim Basketball?
Basketball ist eine Sportart, die nicht immer nur körperlich ausgetragen wird. Teilweise geht es auch verbal zur Sache. Beschimpfen sich die Spieler auf dem Platz gegenseitig, ist das auch als Trash Talk bekannt.
Sinn und Zweck von Trash Talk
Natürlich gibt es Spieler, die ihren Gegenüber einfach nur deshalb beleidigen, weil er ihnen persönlich unsympathisch ist. Doch in der Regel gibt es auch einen taktischen Hintergrund. Der Gegner soll mit teilweise wüsten Beschimpfungen verunsichert werden, sodass ihm die nächsten Spielzüge nicht gelingen. Schon alleine die Ablenkung kann dafür ausreichen. Umgekehrt können Spieler sich auf diese Weise selbst ermutigen. Im Prinzip unterscheidet sich Trash Talk also nicht von verbalen Machtkämpfen in anderen Bereichen.Ist das überhaupt erlaubt?
Trash Talk ist nicht per se verboten, die meisten Schiedsrichter sehen ein solches Verhalten aber nicht allzu gerne. Wer es damit übertreibt, kann deshalb auch schon mal die Schiedsrichterpfeife hören. Das Verhalten wird dann als technisches Foul gewertet. Ob und wann ein Spieler es zu weit treibt, ist dabei aber ganz dem Schiedsrichter überlassen. Die Schiedsrichterpfeife ertönt übrigens meist auch dann, wenn ein Spieler zwar nur harmlose Beschimpfungen von sich gibt, dies aber gleich mehrfach in kurzer Zeit.Beispiele für Trash Talk
In der Praxis sind dem Spieler bei seiner Wortwahl kaum Grenzen gesetzt. Sehr beliebt sind dabei persönliche Beleidigungen, die etwa das Leibchen oder andere Kleidung betreffen. Davon ab kritisieren die Spieler aber auch gerne die Spielweise des Gegners oder sie ziehen ihn ins Lächerliche. Es steht übrigens jedem frei, sich ebenfalls verbal gegen solche Angriffe zu wehren. Wer nicht die Initiative in einem solchen Fall ergreift, hat auch nur selten mit Folgen durch den Schiedsrichter zu rechnen. Die Schwierigkeit liegt allerdings darin, bei verbalen Gefechten gleichzeitig noch den Überblick über das Spiel zu behalten.Trash Talk im Profisport
Das Beleidigen des Gegners scheint im ersten Moment eine Spielweise zu sein, die vor allem bei Amateuren zu finden ist. Doch auch bei den Profis ist ein solches Verhalten nichts Ungewöhnliches. Selbst bei großen Spielen in der NBA oder bei den Weltmeisterschaften ist es zu beobachten. Es sei aber gesagt, dass die meisten Spieler sich dabei zurückhalten. Allzu heftige persönliche Angriffe gehören nicht zum Alltag und nach einem Spiel verstehen sich alle Beteiligten meist hervorragend. Es handelt sich also weniger um echte Fehden, als viel mehr um einen gewissen Charakterzug beim Basketball, der sich mit der Zeit entwickelt hat. In dieser Hinsicht ist das Spiel auch durchaus etwas härter als etwa Fußball, wo Beleidigungen schneller geahndet werden.Unterschiede zu anderen Sportarten
Gerade im Bereich der klassischen amerikanischen Sportarten lässt sich ein ganz ähnliches Verhalten beobachten, etwa beim Baseball, beim American Football und vor allem beim Eishockey. Bei letzterer Sportart kommt es sogar immer wieder zu Keilereien unter den Spielern. Ein solches Konkurrenzverhalten gehört in den USA ein Stück weit zum Sport dazu und wird deshalb bis zu einem gewissen Grad geduldet. Außerdem gehört es zum Teil auch zum Entertainment dazu, denn gerade große Events wie der Superbowl sind schon längst weit mehr als einfach nur Sportveranstaltungen.Im Rest der Welt und vor allem in Deutschland sind Beleidigungen unter den Spielern hingegen eher selten. Es kommt zwar definitiv auch vor, allerdings nicht im gleichen Umfang. Aus diesem Grund gibt es das Phänomen in einigen Sportarten auch kaum bis gar nicht. Verbale Attacken im Fußball, Handball oder bei Leichtathletik kommen zwar auch vor, sind hier jedoch eher die Ausnahme.
In Asien sind die Unterschiede sogar noch größer, gerade bei den klassischen Kampfsportarten gelten die Teilnehmer als äußerst diszipliniert. Schon kleine Beleidigungen können hier je nach Sportart zur Disqualifikation führen. Welches Modell das bessere ist, darüber scheiden sich die Geister. Doch genau, wie die Leibchen sich beim Basketball von Region zu Region unterscheiden, so gibt es eben auch im Verhalten der Spieler Unterschiede, die ihren Ursprung sowohl in der Kultur als auch der eigenen Sportgeschichte finden.
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