Was ist passives Abseits im Fußball?
Die Abseitsregel ist wohl die Regel im Fußball, die nicht nur für den größten Diskussionsstoff, sondern auch für die meisten Verständnisprobleme sorgt. Besonders das passive Abseits ist eine Verfeinerung der Regel, welche sehr umstritten ist.
Wie kam es überhaupt zur Abseitsregel?
Bevor es die Abseitsregel gab, konnte sich ein Spieler einfach vor das gegnerische Tor stellen und auf einen gelungenen, langen Pass warten. Er musste schließlich nur noch den Ball ins Tor schieben. Natürlich kann diese Taktik das Fußballspiel sehr eintönig gestalten und auch viel an Spielfreude nehmen.
Deswegen kam es dazu, dass eine neue Regel - die Abseitsregel - eingeführt wurde, um den Abschluss schwieriger zu gestalten.
Was ist Abseits?
Um die passive Abseitsregelung zu verstehen, ist es unumgänglich sich mit der allgemeinen Abseitsregel zu befassen und diese nachvollziehen zu können.
Zunächst einmal zu den Voraussetzungen:
Damit es zu einer Abseitsstellung kommen kann, muss der Ball von einem Mannschaftskollegen gespielt worden sein. Hier ist außerdem der Zeitpunkt der Ballabgabe von großer Wichtigkeit.
Im Fernsehen sehen die Fußball-Zuschauer oft eine eingeblendete Linie, mit dessen Hilfe Abseitspositionen verdeutlicht werden. Solch eine Linie ist nützlich, um sich die Situation zu verdeutlichen. Sie muss sich parallel zur Grundlinie vorgestellt werden. Nun kann der entscheidende Spielzug besser analysiert werden. Wie bereits erwähnt, spielt der Zeitpunkt der Ballabgabe hier eine große Rolle.
Beispiel:
Wenn ein Mitspieler von Team A den Ball passt und zu diesem Zeitpunkt, einer seiner Teamkollegen näher am gegnerischen Tor steht, als der vorletzte Spieler von Team B - greift die Abseitsregel. Erst wenn der Ball vom Fuß des Passgebers gelöst ist, darf der Mitspieler jedoch auch vorstürmen und muss nicht darauf achten, dass sich ein Gegenspieler näher am gegnerischen Tor befindet als er selbst. Hier wird die Bedeutung des Zeitpunkts sehr gut deutlich.
Ausnahmen:
Wenn sich der den Ball bekommende Spieler zum Zeitpunkt des Abspiels noch in der eigenen Hälfte befindet, besteht keine Gefahr das die Abseitsregel greift. Außerdem wird die Abseitsregel nach einer Ecke, einem Einwurf oder einem Abstoß außer Kraft gesetzt.
Was ist passives Abseits?
Es wird im Fußball zwischen aktivem und passivem Abseits unterschieden. Passives Abseits bedeutet, dass ein Spieler sich in einer Abseitsstellung befindet, jedoch nicht aktiv ins Spielgeschehen eingreift. Beispielsweise ist der Pass nicht für ihn gedacht, sondern für einen Mitspieler, der eben nicht in einer Abseitsposition steht. Macht es den Anschein, dass der Fußballer, welcher in der Abseitsstellung steht, den Ball bekommen will, wird der Schiedsrichter Gebrauch von der Abseitsregel machen. Sollte er jedoch keine Anstalten machen, den Fußball zu bekommen und behindert auch keinen Gegenspieler, ist er in einer passiven Abseitsposition und das Spiel kann weitergehen.
Gerade in der Bundesliga kommt es oft zu Situationen, in denen es zu fragwürdigen Abseits-Entscheidungen kommt. Ein Schiedsrichter muss nur von der Abseitsregel Gebrauch machen, wenn der Spieler der sich in einer Abseitsposition befindet, einen gegnerischen Spieler behindert oder aktiv ins Spielgeschehen eingreift. Hier ist die Wahrnehmung oftmals sehr unterschiedlich und führt immer wieder zu langwierigen Diskussionen, welche nur allzu oft im Fernsehen zu verfolgen sind. Das auch Kommentatoren der Bundesliga nicht immer sicher sagen können, ob die Abseitsregel im Spiel richtig angewandt wurde, zeigt nur, wie schwierig es sein kann, in einer solch kurzen Zeitspanne die Spielsituation richtig zu erkennen. Befindet sich der Fußballspieler zum Beispiel auf der gleichen Höhe wie die Abwehrspieler? Dann ist die Abseitsregel hinfällig. Oder ist er einen kleinen Schritt näher am Tor? Hier kann es um Millimeter gehen!
Eins ist klar: Die Abseitsregel wird auch weiterhin den Fußball beleben.
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