Was ist Markierungsfarbe?

Markierungsfarbe kennen die meisten Menschen vom Straßenverkehr her. Straßen und Kreuzungen werden markiert, um den Verkehr zu regeln und den Verkehrsteilnehmern die Grenzen der einzelnen Verkehrszonen anzuzeigen. Ähnlich ist es im Sport: Ein Sportplatz wird in unterschiedliche Sektoren eingeteilt, in denen verschiedene Regeln, Verbote und Befugnisse gelten. Beispielsweise muss beim Fußball der Strafraum eindeutig markiert sein, da ein Foulspiel innerhalb dieses Bereichs einen Strafstoß nach sich zieht. Ausgeführt wird der Strafstoß vom Elfmeterpunkt, der natürlich auch deutlich markiert werden muss. Daneben grenzen die Markierungen das Spielfeld auch vom Außenbereich ab.

Bei in Hallen ausgetragenen Sportarten sind die Linierungen des Spielfelds fest mit dem Bodenbelag verbunden oder werden mit abriebfester Spezialfarbe aufgetragen. Diese Markierungen sind nicht oder nur mit großem Aufwand lösbar. Für eine nur vorübergehende Markierung eines Hallenfelds werden auch Klebefolien eingesetzt.

Sportplätze im Außenbereich besitzen Tennen- oder Rasenflächen, die mit Trockenkreide oder Markierungsfarbe ausgezeichnet werden. Zum korrekten Auftragen der Begrenzungslinien und gerader Spielfeldlinien wird der Sportplatz vermessen. Die Messpunkte werden markiert und mit Schnüren abgespannt. Zunehmend werden auch lasergestützte Verfahren eingesetzt, die ein Spannen von Schnüren erübrigen.

Markierungsfarbe hat in vielen Bereichen die Sportplatzkreide abgelöst, da sie eine höhere Leuchtkraft aufweist. Die Sportplatzmarkierung mit Markierfarbe hat gegenüber der Sportplatzkreide den Vorteil, dass sie relativ leicht entfernbar ist. Dies ist oftmals erforderlich, denn Mannschaftsspiele wie Fußball, Rugby und American Football benötigen unterschiedliche Markierungen. Die Farbe wird nur auf die Grasnarbe aufgetragen – das Erdreich wird nicht von der Farbe benetzt. Meist genügt dann ein einziger Rasenschnitt zur Beseitigung der Farbe, so dass verschiedene sportliche Wettbewerbe auf einem Spielfeld ausgetragen werden können.

Nicht nur in Teamsportarten, auch In der Leichtathletik werden viele Wettbewerbe auf dem Rasen ausgetragen. In Wurfdisziplinen wie Kugelstoßen und Speerwurf wird eine Sportplatzmarkierung benötigt, um Sektoren und Entfernungen zu kennzeichnen. Für das Auftragen der Farbe werden Rasenmarkiergeräte mit Kanister genutzt. Diese werden ähnlich wie Rasenmäher geschoben und lackieren das Gras per Rolle oder sprühen die Farbe über eine Düse auf das Grün. Wichtig ist ein gleichmäßiger Auftrag der Farbe. Die Farbe darf weder zu dünnflüssig noch zu zäh sein. Die Konsistenz kann per Verdünnung der Farbe angepasst werden. Zu wenig Farbe würde die Sichtbarkeit der Linie reduzieren. Ein zu dicker Farbauftrag ist nicht nur unökonomisch, sondern bewirkt auch Verklumpungen und lässt die Farbe im Erdreich versickern. Der Kanister mit dem Farbvorrat sollte leicht abnehmbar und zu säubern sein.

Rasenmarkierfarbe hoher Qualität bleibt auch bei sparsamen Auftrag gut sichtbar. Bei allen Witterungen muss die Farbe ihre Strahlkraft erhalten. Sie muss sauber und schnell mit dem Rasenmarkiergerät aufgetragen werden können. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Umweltverträglichkeit. Für eine stationäre Bevorratung der Farbe empfiehlt sich die Aufstellung eines Tanks, der mindestens den Jahresbedarf an Markierfarbe abdecken sollte. Für Trainingszwecke oder Amateurvereine kann die Farbe leicht verdünnt aufgetragen werden. Eine etwaige geringere Leuchtkraft kann hier in Kauf genommen werden. Für internationale Wettbewerbe wird die Markierungsfarbe unverdünnt aufgetragen, um eine hohe Leuchtkraft und gute Wiedergabe bei Übertragungen im TV zu gewährleisten. Die optimale Konsistenz der Farbe ist auch von der Jahreszeit abhängig, da außerhalb der Mähsaison das Gras nicht mehr so dicht steht und eine höhere Konzentration erforderlich ist.

Markierungsfarbe gibt es neben Weiß auch in Farben wie Gelb oder Blau. Farbliche Markierungen werden oftmals für den winterlichen Spielbetrieb genutzt, um die Sichtbarkeit bei schlechteren Sichtverhältnissen auf mit Reif oder Schnee bedeckten Plätzen zu erhöhen.

Eine relativ neue Einführung im Fußballsport ist Markierungsschaum, der vom Schiedsrichter in einer Spraydose während des Spiels mitgeführt wird. Dieser Markierschaum wird bei Freistößen eingesetzt, um den Abstand von 9,15 Metern zwischen dem Ball und einer Freistoßmauer zu kennzeichnen. Zu diesem Zweck wird vom Schiedsrichter eine Linie auf den Rasen gesprüht, die von den Spielern in der Mauer bis zum Ausführen des Freistoßes nicht übertreten werden darf. Der Schaum löst sich bereits nach wenigen Minuten wieder auf.


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