Was ist ein Präsentationsanzug?
Zu jedem Teamsportbedarf gehört neben der Sportausrüstung und der Sportbekleidung wie einem Trainingsleibchen auch der Präsentationsanzug. Sowohl der Verein oder Verband als auch der Teamausstatter legen großen Wert darauf, dass das Team immer dann, wenn es als solches auftritt, einheitlich gekleidet ist. Eines der besten Beispiele sind die Olympiateams aller nationalen Verbände und Olympischen Komitees. Der Einkleidungsbedarf wird vom DOSB, dem Deutschen Olympischen Sportbund in Frankfurt am Main, mit dem Teamsponsor verhandelt. In dem Einkleidungspaket spielen die Trainingsleibchen eine durchaus wichtige Rolle. Sie werden sowohl im Trainings- als auch im Wettkampfalltag benötigt.
Auf eine ganz andere Art besonders wichtig ist ein Präsentationsanzug. Die Sportlerinnen und Sportler sollen auch jenseits der Sportstätte einheitlich gekleidet sein. Bei offiziellen Anlässen wie Empfängen, Pressekonferenzen oder bei Autogrammstunden sollen sie anhand ihrer Bekleidung als Teammitglied erkennbar sein. Den Präsentationsanzug zu tragen hat eine Wechselwirkung für Sport und Sponsor. Der Sportverband beziehungsweise Sportverein stellt sicher, dass alle Teamangehörigen einheitlich gekleidet sind. Individuelle Ausnahmen gibt es nicht. Für jeden einzelnen im Team ist seine Teamkleidung wie maßgeschneidert angepasst. Im Übrigen erklärt sich der Athlet schriftlich damit einverstanden, dass und zu welchen Anlässen er die Mannschaftskleidung trägt. Das beginnt in der Regel mit der gemeinsamen Anreise zur Veranstaltung und endet mit der Heimreise. Spätestens wenn das Team am vereinbarten Treffpunkt zusammenfindet, muss die Teamkleidung getragen werden.
Präsentieren heißt etwas darstellen, vorstellen oder auch vorführen. Das geschieht mit einem Präsentationsanzug im doppelten Sinne. Zum einen wird die Einkleidung selbst vorgeführt, zum anderen ist sie ein Identifikationsmerkmal für das Team und für die Sportart. Die Präsentation findet an ganz unterschiedlichen Orten und aus verschiedenen Anlässen statt. Sie ist vor und nach dem Wettkampf ebenso möglich wie außerhalb des Wettkampfs, im wahrsten Sinne des Wortes abseits der Piste. Insofern ist eine besondere Form dieser Teamkleidung der Ausgehanzug für Damen und für Herren. Eine andere Präsentation ist die der Trainingskleidung im Hinblick auf den Wettkampfeinsatz. Für den Wettkampf selbst wird wiederum eine andere Kleidung getragen als zuvor in der Aufwärmphase. Der Einkleidungsumfang ist bei Sportveranstaltungen, die live im Fernsehen oder Internet gezeigt werden, auch deswegen so vielseitig, weil der Sponsor ebenfalls ins rechte Licht gerückt werden soll und möchte. Seine Gegenleistung dafür ist ein umfang- und facettenreicher Teamsportbedarf mit einer vielseitigen Präsentationsbekleidung.
Besonders in den Individualsportarten kann es bei der Einkleidung mit Teamsportbedarf Überschneidungen und Unstimmigkeiten geben. Der erfolgreiche Sportler hat einen eigenen Einkleidungsvertrag, der bei einem Teameinsatz nicht gilt. Im Alltag von Sportler und Verband kann sich eine erste Unstimmigkeit darüber ergeben, ab wann der Teameinsatz beginnt. Ist das erst im Teamhotel der Fall, oder schon bei der gemeinschaftlichen Anreise; und wie wäre die Situation bei einer getrennten, also individuellen Anreise. Der Teamsponsor legt auch dann großen Wert auf seine Präsentationskleidung, wenn das Team abends freien Ausgang hat. Dem Sponsor des Sportlers ist seinerseits daran gelegen, dass seine Kleidung getragen wird. Er begründet seine Haltung mit dem „freien Ausgang“, der für das Team mit einer Privatsphäre innerhalb der Wettkampfreise gleichbedeutend ist.
In dieser Grauzone haben viele Vereine und Verbände ihre eigenen, teilweise leidvollen Erfahrungen gemacht. Für jeden Teamsportbedarf und seine Benutzung muss es klare Verträge und Absprachen geben, bis hin zum Trainingsleibchen. Mehrere Einkleidungsverträge dürfen sich nicht überschneiden, sondern müssen eindeutig voneinander abgegrenzt sein. Jeder Sponsor bezahlt für „seine Einkleidung“ und erwartet im Gegenzuge, dass sich die Einkleidungsempfänger in seinem Sinne verhalten. Der Verein oder Verband ist immer auf der Seite des Sponsors. Er bekommt meistens eine Geldzahlung dafür, dass seine Sportlerinnen und Sportler die Teamkleidung, wie es genannt wird, vertragsgemäß tragen. Diese haben keinen weiteren Vorteil von der Bekleidung; erst recht dann nicht, wenn sie einen privaten Einkleidungsvertrag haben und die Teambekleidung im Anschluss an die Sportveranstaltung ohnehin nicht mehr tragen dürfen.
Von diesen Details bekommt der Zuschauer nichts mit. Er freut sich daran, dass sein Team auch dieses Mal wieder zu denjenigen gehört, die beim Einmarsch zu den besonders modisch, fesch und schick gekleideten Mannschaften aus aller Welt gehören.
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