Was ist ein Nickelback beim American Football?
Die Taktik nimmt beim American Football einen hohen Stellenwert ein. Gerade für die verteidigenden Mannschaften ist es wichtig, das Vorgehen des Gegners halbwegs einschätzen zu können. In manchen Situationen wird die Defensivreihe daher um einen zusätzlichen Mann verstärkt: Der Nickelback besitzt die besondere Gabe, immer dann Vollgas zu geben, wenn er gebraucht wird.
Bestandteil der Abwehr
Beim American Football gibt es mehrere Wege, den Ball in die Endzone zu befördern. Zumeist werden dafür Pässe und Läufe favorisiert. Für die verteidigende Mannschaft ist es daher wichtig, sich möglichst auf alle diese Optionen einzustellen und auf das Verhalten des Gegners flexibel reagieren zu können. Wer dagegen Lücken in der eigenen Abwehr offenbart, riskiert ein Durchbrechen des Kontrahenten an genau jener Position. Zuweilen kommt es daher vor, dass die Defensivreihe eines Teams nicht aus den üblichen vier Spielern – regelmäßig zwei Cornerbacks und zwei Safeties – besteht, sondern noch ein fünfter Akteur auf das Feld geschickt wird. Bei ihm handelt es sich um den Nickelback. Er wird meist mit besonderen Aufgaben versehen, soll in der Hintermannschaft also jene Bälle und Gegenspieler kontrollieren, die ein wenig von der üblichen Taktik abweichen. Durch ihn wird das Abwehrbollwerk verstärkt und die Chance, das Spielgerät zurückzuerobern, steigt deutlich an.
Das Mittel gegen lange Pässe
Je nach Spielgeschehen ist absehbar, wie sich die angreifende Mannschaft verhalten wird. Hat sie für ihre Vorstöße nur noch wenige Versuche offen oder verspricht ein langer Pass die Chance zum Punkt, so wird zumeist auf genau dieses Mittel zurückgegriffen. Der Quarterback erhält das Leder und sendet es häufig diagonal nach vorne, wo es sodann aufgegriffen wird. In der über vier Spieler verfügenden Defensivreihe sind die Aufgaben klar verteilt: Die Cornerbacks bewachen die Receiver, während die Safeties die Mitte absichern. Hier wäre nicht immer definiert, wer auf den langen Pass zu reagieren hat. An diese Stelle rückt nun also der Nickelback als fünfter Mann im Abwehrverbund. Er nimmt die Funktion ein, auf einen solchen weiten Wurf – so er denn kommt – einwirken zu können. Die gesamte Formation in der Verteidigung bleibt damit bestehen, erhält durch den neuen Spieler aber eine zusätzliche Option, um Raumgewinne oder Punkte des Gegners zu vermeiden.
Der verkappte Cornerback
Viele Teams, die sich im American Football versuchen, verfügen über umfangreiche Defensivreihen. Für nahezu jede anstehende Herausforderung steht ein Spezialist bereit, der über Monate und nicht selten Jahre hinweg für diesen einen Moment trainiert hat. Zu ihnen gehört der Nickelback. Seine Einsatzzeiten sind gering, er kann somit nicht in jeder Partie damit rechnen, aufs Feld geschickt zu werden. Ein Platz in der Stammformation ist sogar gänzlich ausgeschlossen. Der Spieler nimmt, so er denn auflaufen darf, nominell die Funktion eines Cornerbacks ein, müsste somit also zur Sicherung der linken und der rechten Seite beitragen. Allerdings ist vorab nicht erkennbar, ob der zu erwartende lange Pass auf die eine oder die andere Außenbahn geschickt wird. Nickelbacks müssen daher recht schnell sein und über die Fähigkeit verfügen, sich flexibel an das Spielgeschehen anzupassen. Denn oftmals sind sie das letzte Glied in der Kette, das ein Durchbrechen des Gegners verhindern kann.
Die besonderen Eigenschaften
Wie muss nun aber der Nickelback ausgestattet sein, um seine nicht immer vorhersehbare Aufgabe zu erfüllen? Bei ihm handelt es sich um einen Spieler, der grundsätzlich über das Rüstzeug eines Cornerbacks verfügt. Er kann also laufen und tacklen. Er sollte zudem in der Lage sein, den gegnerischen Angreifer kompromisslos zu Boden zu schicken. Doch es fällt auf, dass die dafür vorgesehenen Akteure meist nicht allzu muskulös oder sogar massig gebaut sind. Denn immer bedarf es auch der Fähigkeit, eine hohe Grundschnelligkeit auf den Rasen zu legen oder besonders gut springen zu können. Erst mit allen diesen Eigenschaften ist es möglich, sowohl Läufe als auch Pässe des Kontrahenten zu unterbinden. Wird diese Aufgabe auf hohem Niveau umgesetzt, kann die attackierende Mannschaft ihren Spielfluss nicht aufrechterhalten. Gute Nickelbacks sind daher sehr gefragt und gehören in den meisten Teams zu den Besserverdienern – zumindest umgerechnet auf ihre sehr geringe Spielzeit.
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