Was ist ein Free Safety beim American Football?

Im American Football ist es üblich, das Team in Offensive und Defensive zu unterteilen. Was den Angreifern in puncto Planung und Strategie der Quarterback ist, stellt für die Verteidiger der Free Safety dar. Er verleiht seinem Mannschaftsteil die notwendige Struktur, um die über sie hereinbrechenden Gegner zu stören oder ihnen sogar das Leder abzujagen.

Defense wins Championships

Es gibt sportartenübergreifend einen alten Spruch. Er besagt sinngemäß, dass der Angriff zwar Spiele gewinnt. Wer aber Titel erringen möchte, muss eine gute Abwehr besitzen. Gerade beim American Football kann beobachtet werden, wie richtig und wichtig diese Aussage ist. Hier verfügt jede Mannschaft über die sogenannten Safeties. Das sind Spieler, die wahlweise den Ball oder den Gegner attackieren, sodass dieser keine Punkte erzielen kann. Das mag insbesondere für Laien zuweilen unkoordiniert aussehen, ist es aber keinesfalls. Die Strong und die Free Safeties teilen die Verteidigung unter sich auf. Hier ist klar definiert, wer sich um welche Aufgaben zu bemühen hat. Natürlich bedarf es dafür eines Taktgebers. Jemand, der sich nicht direkt in die Schlacht wirft, sondern der das Geschehen eher aus sicherer Position beurteilt, um seinen Mannen sodann die richtigen Ratschläge zu erteilen. Das macht der Free Safety.

Unterscheidung zu den Strong Safeties

Beim American Football gibt es zwei Möglichkeiten, den Gegner in seinem Spielfluss zu hindern. Die erste Variante besteht darin, die einzelnen Akteure anzugreifen, sie in ihrem Lauf zu stören oder sie schlichtweg zu Boden zu werfen, sobald sie in Besitz des Balls sind. Diese Aufgabe steht den harten Jungs einer jeden Mannschaft zu: Der Strong Safety ist meist athletisch gebaut und verfügt über kraftvolle Aktionen. Er liebt die Konfrontation mit dem Gegner und ist sich auch nicht zu schade, das direkte Duell mit seinem Kontrahenten zu suchen. Das mag wehtun und nicht selten mit Verletzungen verbunden sein – aber es ermöglicht die Chance, den Gegner oder den Ball vom Weiterkommen zu abhalten. Und nur darum geht es auf dieser Position. Taktische, lenkende oder vorausdenkende Elemente müssen hier nicht beachtet werden. Einzig die physischen Anforderungen sind hoch: Rennen, springen, tacklen – jedwede Struktur im gegnerischen Team wird unterbunden.

Der Free Safety

Im Gegensatz dazu verfügt jedes Team auch über einen Spieler, der sich eher zurückzieht. Er ist für die Bewachung des gegnerischen Quarterbacks verantwortlich, kann diesen also auch attackieren. Das kommt allerdings eher selten vor, wird sich der Regisseur des Kontrahenten doch nur in wenigen Fällen in einen Tackle verwickeln lassen. Er läuft oder passt den Ball zu seinen Kollegen. Daraus wiederum ergibt sich die Situation, dass es den Free Safeties an einem direkt zugewiesenen Mann fehlt. Sie können auf dem Feld nun selbst schauen, ob sie das Ei angreifen oder einen der Gegenspieler zu Fall bringen wollen. Welche Entscheidung getroffen wird, hängt situativ vom Spielverlauf ab. Wer diese Rolle gut ausfüllen will, muss neben den körperlichen Fähigkeiten daher auch strategische Eigenschaften mitbringen. In der Defensive einer Mannschaft sind es oftmals gerade die Free Safeties, die eine ordnende und vorausplanende Funktion einnehmen. Ihr Können beeinflusst somit den Spielausgang.

Der Denker in der Abwehr

Oftmals ist es zu beobachten, dass die freien Safeties eine eher abwartende, leicht distanzierte Rolle einnehmen. Besteht für sie keine Notwendigkeit, den gegnerischen Quarterback anzugreifen, so lassen sie sich in der eigenen Zone sehr weit zurückfallen. Sie stellen somit vielfach den letzten Mann im Abwehrbollwerk dar. Und das aus zwei Gründen. Einerseits können diese Spieler die Partie lesen und schon vorab erkennen, was der Kontrahent plant, welche Züge er vornimmt, wie er sich positioniert und ob eher ein Lauf oder ein Pass zu erwarten ist. Andererseits gibt er dieses Wissen nun anhand klarer Kommandos an seine Teammitglieder weiter. Er ordnet die Hintermannschaft, schärft sie auf das Erwartbare ein und bringt somit eine gewisse Struktur in die Verteidigung – damit diese nicht einfach überrannt werden kann. Die Wichtigkeit dieser Funktion ist daher nicht hoch genug einzuschätzen und nicht selten rutschen lediglich solche Akteure in die Rolle, die bereits über eine erhebliche Erfahrung in der Abwehrarbeit verfügen.


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