Was ist ein Crosscheck beim Eishockey?
Der Crosscheck ist eines der häufigsten Vergehen im Eishockey, für die der Spieler eine Strafe bekommt. Eishockey wird oft als spektakulärer Sport wahrgenommen, da auf dem Eis Körperkontakt, im Gegensatz zu anderen Sportarten wie Basketball, geduldet wird. Allerdings sind auch in diesem Mannschaftsport nicht alle Kontakte zwischen zwei Spielern erlaubt.
Das Regelbuch sieht nicht nur für manche Arten des bekannten Bodycheck, bei dem ein Akteur einen anderen mit seinem Körper von sich oder in die Bande stößt, eine Strafe vor, sondern eben auch für den Crosscheck. So wird ein Foul genannt, bei dem ein Sportler seinen Gegenspieler mit Hilfe des Schlägers am Weiterkommen hindert. Der Schläger wird hierzu in waagerechter Haltung gegen den Körper des Gegners gedrückt, um diesen umzustoßen oder gegen die Bande, die seitliche Begrenzung des Spielfeldes, zu drücken.
Der Crosscheck wird, unabhängig von seiner Mutwilligkeit, geahndet, indem der Schiedsrichter beide Arme hebt und eine Zeitstrafe von zwei Minuten gegen den verantwortlichen Täter ausspricht, welche auf der Strafbank verbüßt werden muss. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Foul, wie in den meisten Fällen, absichtlich durchgeführt wurde oder aus Versehen, etwa weil der Puck nicht mehr in Reichweite ist und ein Versuch diesen zu erwischen scheitert. Die Erklärung für die gleiche Behandlung ist simpel: das Regelwerk untersagt, vor allem um das Risiko einer Verletzung zu minimieren, ganz Allgemein das Anheben des Schlägers, unabhängig von der Absicht, die ein Sportler damit verfolgt.
Das Strafmaß ist jedoch nicht auf zwei Minuten begrenzt. Das Regelbuch sieht einen gewissen Ermessensspielraum für den Schiedsrichter vor. So kann dieser eine längere Zeitstrafe verhängen, wenn das Foul besonders brutal gewesen ist. Zwingend notwendig wird eine Strafe von fünf Minuten, wenn der gegnerische Spieler so verletzt wird, dass er blutet.
Ebenso frei ist der Schiedsrichter bei der Wahl des Zeitpunktes, zu dem die Strafe ausgesprochen wird. Hat die Mannschaft, der der verletzte Spieler angehört, momentan einen Vorteil, so kann er vorerst nur anzeigen, dass er das Foul ahnden wird, aber das Spiel weiterlaufen lassen, bis die Vorteil für die Mannschaft beendet ist.
In jedem Fall ist die Strafe eine Schwächung der Mannschaft, der der Übeltäter angehört, denn sie muss nun mindestens zwei, wenn nicht gar fünf Minuten auf einen Mann (oder natürlich eine Frau im Damen-Eishockey) verzichten und diesen Verlust kompensieren. Dies führt zu einer höheren Beanspruchung der verbliebenen Spieler und häufig zu mehr Chancen der anderen Mannschaft, die einen zahlenmäßigen Vorteil aus der Situation zieht. Ihr Nachteil kann natürlich darin bestehen, dass ein essentielles Mitglied ihres Teams durch das Foul derart verletzt wurde, dass ein anderer Spieler seine Rolle übernehmen muss. Dies hat zur Folge, dass die Mannschaft unter Umständen taktische Veränderungen vornehmen muss, weil der Eingewechselte zum Beispiel nicht über die gleichen Fähigkeiten wie der Verletzte verfügt. Neben den taktischen Schwierigkeiten, kann es in diesen Fällen zu einer psychologischen Mehrbelastung des Teams kommen, etwa wenn der absolute Star des Teams ausfällt.
Beide Mannschaften werden also durch einen Crosscheck in ihrem Spiel behindert und müssen die Folgen irgendwie kompensieren. Nicht nur um Verletzungen des Gegners zu vermeiden, sondern auch schon aus eigenem Interesse ist es also sinnvoll auf dieses Mittel zu verzichten und so eine Zeitstrafe zu vermeiden. Selbst wenn einem ein Crosscheck in manchen Spielsituationen als einziges Instrument erscheint, um sich einen Vorteil im Kampf um den Puck zu verschaffen, sollte demnach immer bedacht werden, dass nicht nur dem anderen Team geschadet wird, sondern vor allem auch dem eigenen, weil dieses auf einen Mannschaftskameraden verzichten muss.
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