Was ist beim Handball ein "Übergang"?

Der Übergang oder das Auflösen an den Kreis hat beim Handball zur Folge, dass die Angriffsformation von drei Spielern im Rückraum – auf linker und rechter Position sowie auf der Mitte -  auf das System von zwei Kreisläufern wechselt. Mit anderen Worten, ein Rückraumspieler oder ein Außenspieler lösen an den Kreis auf und es wird mit zwei Kreisläufern in der 2:4 Formation weiter gespielt. Ein so genanntes Auflösen des Außenspielers, der sich an den Kreis begibt, wird als Einlaufen bezeichnet, der Außenspieler ist dann der „Einläufer“. Immer gefährlich ist diese Variante dann, wenn der einlaufende Spieler so wurfgewaltig ist, dass er auch aus unvorteilhaften Wurfstellungen heraus freie Schussbahn hat.

Normalerweise erfolgt ein Positionsausgleich, zum Beispiel, wenn der Spieler auf Linksaußen auflöst, dann gleicht der Spieler Rückraum links auf Linksaußen aus. Als taktische Variante kann aber sehr wohl ohne das Ausgleichen weitergespielt werden. Auch die Positionierung der Kreisläufer vor dem Handballtor kann nach taktischen Gesichtspunkten variieren. Je nachdem, wie der Trainer die Stellung der Rückraumspieler sowie Kreisläufer angelegt hat, ob die Abstände dabei breiter sind oder so eng, wie es bei normaler 2:4-Aufstellung wäre.  Es gibt aber auch die Möglichkeit, dass  sich beide Kreisläufer auf die gleiche Angriffsseite verlagern, so dass die Abwehr doppelt beschäftigt ist, die Laufwege der einbrechenden Kreisläufer zu blockieren, beziehungsweise die Kreisläufer nicht zur Entfaltung kommen lassen .

Ein Übergang wird häufig als gezielte, sogenannte Auslösehandlung gegen offensive Abwehrformationen gespielt. Die Abwehr muss sich zügig auf eine neue Angriffsformation einstellen und ihre „normalen“ Abwehrbewegung in der Abwehrverband an die neue Situation anpassen. Dadurch können sich für den Angriff kurzfristig Überzahlsituationen ergeben, die zum Torerfolg genutzt werden können. Dabei ist es wichtig, dass die Kreisläufer wie auch die an den Kreis einlaufenden Außenspieler jeweils zumindest einen Abwehrspieler beschäftigen oder gar so regelgerecht sperren, dass Spielzüge möglich sind, ohne dass es zu Körperkontakten zwischen Abwehrspielern und einlaufenden Spielern kommt.

Ein Beispiel dafür ist der Übergang, bei dem der Linksaußen fast unbemerkt - nach vorherigem mehrmaligen Durchspielen des Balles im Rückraum- zwischen dem links agierenden Rückraumspieler sowie dem Kreisläufer in eine Lücke der Abwehrspieler läuft, den Ball zugespielt bekommt und völlig frei zwischen zwei oder gar drei in der Nähe stehenden Abwehrspieler frei am Kreis zum Schuss kommt. Die Nuancen für die Laufwege sowie dem richtig getimten Pass für den einlaufenden Außenspieler müssen dabei so oft es geht beim Trainieren für den Übergang, beziehungsweise für die Auflösung der Außenpositionen, in allen Variationen durchgespielt werden.


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