Was bringt eine Koordinationsleiter?

Eine Koordinationsleiter kann auf einfache, aber sehr effektive Art für eine Verbesserung der Koordination bei Sportlern sorgen. Denn sie stellt einen schnell aufgebauten Mini-Parcours dar, der im Training für verschiedene Bewegungsabläufe genutzt werden kann. Damit lassen sich so wichtige Fähigkeiten wie räumliche Orientierung, Rhythmusgefühl, Motorik und Balance schulen – und diese Fähigkeiten werden in jeder Sportart benötigt. Deshalb sind Koordinationsleitern sowohl für Athleten passend, die einzeln trainieren, wie beispielsweise Läufer oder Kajakfahrer, als auch für Sportler in Mannschaftsdisziplinen wie Fußball oder Handball. Der Name des Trainingsgerätes rührt vor allem von seiner großen Bedeutung für das Koordinationstraining her – es lassen sich mit einer Koordinationsleiter jedoch auch Fähigkeiten wie Sprung- und Schnellkraft trainieren. Das macht die Leiter gewissermaßen zu einem Allroundtalent für jedes Training.

Koordinationsleitern als Übungsgerät

Das Koordinationstraining sollte möglichst am Anfang einer Trainingseinheit umgesetzt werden – während Faktoren wie Schnellkraft später im Trainingsablauf auf dem Programm stehen. Der Grund dafür liegt vor allem darin, dass die Sportler anfangs noch ausgeruht sind und sich auf komplizierte Schrittfolgen und Bewegungsabläufe besser konzentrieren können als nach kräftezehrenden Technik- oder Ausdauerübungen. Deshalb wird das Koordinationstraining oftmals auch zum Aufwärmen eingesetzt.

Eine Koordinationsleiter ist dabei schnell im Einsatz: Die üblicherweise aus zwei Gurten und mehreren dazwischen angebrachten Sprossen bestehende Leiter muss nur ausgelegt und ausgerichtet werden – fertig ist der Trainingsparcours. Bei vielen Modellen ist der Abstand zwischen den einzelnen Sprossen verstellbar, so dass die Koordinationsleiter für verschiedene Übungen und Zielgruppen präpariert werden kann: Kinder und Jugendliche beispielsweise sollten mit geringeren Abständen der Sprossen arbeiten als Erwachsene, weil ihre Schrittlänge und Sprungkraft geringer sind. Zu kleine Abstände wiederum können großgewachsenen Sportlern Probleme bereiten, da sie kaum Platz in den einzelnen Segmenten der Übungsleiter haben. Da es beim Einsatz der Leitern vorrangig um die Schulung der Koordination geht, sollten die Abstände so gewählt werden, dass sie für den jeweiligen Sportlertyp so komfortabel wie möglich sind.

Das Training mit Koordinationsleitern

Eine Trainingseinheit zur Schulung der Koordination mit einer solchen Leiter sieht in der Regel mehrere unterschiedliche Schritt- und Sprungfolgen vor, die vor allem dazu dienen, die Beweglichkeit und Motorik der Sportler zu fördern. Dafür kommen unter anderem einfache Schritte und Sprünge zum Einsatz, aber auch Einbein-Sprünge, Grätsch-Sprünge, Rückwärts-Steps, Sidesteps und Seitsprünge. Als besondere Step-Varianten sind auch Kniehebelauf, Anfersen oder Überkreuzlauf durch die Leiter-Segmente sehr beliebt. Um die räumliche Wahrnehmung und Balance besonders zu trainieren, empfiehlt es sich auch, Richtungswechsel oder Drehungen beziehungsweise Drehsprünge in den Parcours einzubauen. Um zu signalisieren, an welcher Stelle der Leiter welche Art von Bewegung ausgeführt werden soll, können beispielsweise neben der Koordinationsleiter positionierte farbige Kegel dienen.

In vielen Trainings von Mannschaftssportarten wie Fußball werden Koordinationsleitern auch eingesetzt, um Zirkelübungen zu gestalten. Dazu werden mehrere Leitern in einem Rundkurs hintereinander positioniert – und bei jeder Leiter wird eine andere Vorgabe zu den darin umzusetzenden Bewegungsabläufen gemacht. Das fordert die Athleten besonders heraus, weil sie sich in schneller Abfolge auf sehr unterschiedliche Übungen einstellen und diese fehlerfrei umsetzen müssen. Beim Einsatz der Leitern im Koordinationstraining gilt es, darauf zu achten, dass jeder Sportler die vorgegebenen Übungen optimal umsetzt. Das kann bedeuten, dass einige Spieler das Ganze etwas langsamer angehen müssen, um sich bei den Sprüngen und Schrittfolgen nicht zu verhaspeln.

Koordinationsspiele als Alternative zur Koordinationsleiter

Neben den Leitern gibt es auch weitere Möglichkeiten, gezielt die Koordination von Sportlern zu trainieren. Vor allem für Mannschaftssportler kommen dabei Koordinationsspiele in Frage, weil diese oftmals mehrere Mitspieler erfordern – für Einzelsportler also meist nicht umsetzbar sind. Beliebte Koordinationsspiele sind beispielsweise das balancefördernde Tauziehen, Kreisspiele zur Schulung der Reaktionsfähigkeit, Dribbelspiele, Fangspiele oder auch komplexere Spiele wie Völkerball. Auch Springseile kommen bei Koordinationsspielen häufig zum Einsatz.

Die Spiele haben gegenüber Übungen an der Leiter oder auch mit anderen Trainingsgeräten den Vorteil, sehr unterhaltsam zu sein. Viele Trainer nutzen deshalb den Faktor Spielspaß bewusst aus, um ihre Schützlinge in Sachen Koordinationsfähigkeit zu trainieren. Die optimale Strategie, um sowohl Ballsicherheit wie auch Körpergefühl zu fördern, liegt wohl in der Kombination von Koordinationsübungen im Zirkeltraining beziehungsweise mit Koordinationsleitern und kreativen Bewegungsspielen.


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