Warum sollte man Koordinationsspiele ins Fußballtraining einbauen?

Koordinationsspiele sind als Teil des Trainings im Fußball unverzichtbar, weil sie mehrere wichtige Fähigkeiten fördern. Dazu gehören beispielsweise räumliches Orientierungsvermögen, Reaktionsfähigkeit und Gleichgewichtssinn. Auch die Sicherheit im Umgang mit dem Ball kann durch Übungen für die Koordination gesteigert werden – Koordinationstraining ist also nicht allein für die Verbesserung von Motorik und Balance geeignet, sondern dient auch dazu, wichtige Bewegungsabläufe zu trainieren. Nicht zuletzt geht es bei Koordinationsspielen und ähnlichen Übungen zur Verbesserung der Koordination auch darum, Verletzungen und Überlastungen zu vermeiden. Denn durch eine bessere Koordination sinkt die Gefahr, dass Spieler bei abrupten Richtungswechseln oder bei Sprüngen ihre Gelenke falsch belasten oder überdehnen. Und wer sich selbst optimal koordinieren kann, kann auch Zusammenstößen mit gegnerischen oder eigenen Mannschaftsspielern besser ausweichen, ist agiler im Umlaufen von Manndeckungen und im taktischen Ausmanövrieren des Gegners.

Koordinationstraining im Fußball richtig einsetzen

Um die verschiedenen Faktoren der Koordination alle im Training zu schulen empfiehlt es sich, verschiedene Koordinationsübungen und -spiele einzubeziehen. Idealerweise wird das Koordinationstraining vor Kraft- und Ausdauerübungen angesetzt, damit die Spieler möglichst frisch und hochkonzentriert in die Bewegungsspiele und Trainingsparcours gehen. Kleinere Koordinationsspiele lassen sich beispielsweise auch gut als Aufwärmtraining einsetzen. Dazu gehören Zuspielübungen oder auch Bewegungsspiele wie Fußballtennis.

Formen des Koordinationstrainings für Fußballer

Im Fußball ist vor allem Koordinationstraining mittels spezieller Parcours sehr verbreitet. Mit Hilfe von einigen farbigen Ringen und Kegeln lässt sich beispielsweise ein sehr effizienter Trainingsaufbau schaffen, indem die Ringe hintereinander platziert und die Kegel jeweils an die Seite eines Ringes gestellt werden. Die Aufgabe für die Spieler im Training lautet dann, bei unterschiedlichen Kegelfarben unterschiedlich viele Bodenberührungen im jeweiligen Ring durchzuführen. Dadurch wird nicht nur die Koordination der Füße und Beine geschult, sondern durch das ständige Umdenken von Farbe zu Farbe auch Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit. Eine andere Form dieser sogenannten Kopplungsübungen, bei denen Anforderungen auf verschiedenen Ebenen miteinander gekoppelt werden, ist es, zwei Bälle gleichzeitig zu bewegen: Während mit der einen Hand ein Ball geprellt wird, muss mit der anderen Hand ein zweiter Ball auf einer Bank oder einer ähnlichen Trainingshilfe entlang gerollt werden.

Eine für das Mannschaftstraining hervorragend geeignete Übung zur Schulung der Reaktions- und Orientierungsfähigkeit ist der sogenannte Schattenlauf: Hier werden die Spieler paarweise zusammengestellt und müssen sich miteinander durch die Halle bewegen. Der zweite Spieler agiert dabei als „Schatten“ und muss möglichst deckungsgleich alle Bewegungen und Richtungswechsel des ersten Spielers nachahmen. Dieser versucht, durch Antäuschen, Tempowechsel und Richtungsänderungen seinen „Schatten“ loszuwerden.

Eher spielerisch ist auch das sogenannte Luftballontennis: Mehrere Spieler stellen sich in einem losen Kreis auf und müssen mehrere Luftballons durch den Einsatz ihres gesamten Körpers so in der Luft in Bewegung halten, dass keiner der Ballons den Boden berührt. Auch dies dient zur Schulung der Orientierungs- und Reaktionsfähigkeit.

Koordinationsleiter als Übungsgerät

Sehr beliebte Hilfsmittel für das Koordinationstraining sind auch sogenannte Koordinationsleitern. Die flachen Kunststoffleitern werden auf den Boden gelegt, gegebenenfalls um einzelne Kunststoffbögen ergänzt, die seitlich neben der Leiter aufgestellt werden. Dann müssen die Spieler den Leiter-Parcours in einer vorgegebenen Schritt- oder Sprungfolge absolvieren. Hier kann zwischen ein- und beidbeinigen Sprüngen sowie großen und kleinen Schritten, Überkreuzschritten und Seitsprüngen variiert werden. Erschwert werden kann die Aufgabe beispielsweise dadurch, dass der Spieler neben den Schrittfolgen auch noch ständig einen Fußball mit den Händen um seinen Körper herumführen muss. Neben einer Koordinationsleiter eignen sich auch Stepper oder ein Balancebrett sehr gut, um anspruchsvolle Übungen zur Schulung der Motorik und Balance durchzuführen.

Auch der Aufbau eines Rundkurses zur Koordinationsschulung ist sinnvoll. Dafür lassen sich zum Beispiel Koordinationsleiter, Ring-Parcours, Bänke, Matten und Kegel in eine Reihenfolge bringen, in der den Sportlern verschiedene koordinatorische Fähigkeiten abverlangt werden. Auch reine Hütchen- oder Kegelparcours, durch die ein Ball geprellt oder gedribbelt werden muss, sind gut geeignet für das Koordinationstraining im Fußball. Um den Schweregrad der Übung zu erhöhen, können mit beiden Händen unterschiedlich große Bälle geprellt werden, das Ganze im Rückwärtsgang umgesetzt werden – oder man wirft zusätzlich zum Prellen des Balles einen weiteren Ball mit der freien Hand nach oben. All dies trägt dazu bei, das Koordinationsvermögen durch eine Kombination verschiedener kognitiver Anforderungen zu schulen.


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