Seit wann gibt es Linienrichter?
Die Linienrichter beziehungsweise Schiedsrichterassistenten sind aus dem modernen Fußball nicht mehr wegzudenken. Sie unterstützen den leitenden Hauptschiedsrichter und sind vor allem für die Erkennung von Abseitssituationen verantwortlich. Für eine professionelle Spielleitung ist der Hauptschiedsrichter auf seine Assistenten quasi angewiesen, denn die Linienrichter befinden sich stets auf Ballhöhe und haben daher bei vielen Spielsituationen eine wesentlich bessere Sicht auf das Geschehen. Doch seit welchem Jahr gibt es Linienrichter beim Fußball? Seit wann haben der zweite und dritte Offizielle den Titel des Schiedsrichterassistenten? Waren die Aufgaben des Linienrichters schon immer die gleichen oder wurde das Aufgabenspektrum des Schiedsrichterassistenten im Laufe der Zeit verändert?
Die Einführung des Linienrichters erfolgte im Jahr 1891
Im Allgemeinen wird die Sportart Fußball seit Mitte des 19. Jahrhunderts gespielt. Zu Beginn gab es jedoch noch nicht den Ansatz des heutigen Regelwerks und auch ein Schiedsrichter war noch nicht am Spiel beteiligt. Beide Mannschaften einigten sich bei Streitigkeiten, indem die beiden Mannschaftskapitäne miteinander diskutierten und anschließend eine Entscheidung trafen. Im Jahr 1873 wurde das Fußball-Regelwerk dann insofern geändert, dass ein Schiedsrichter sowie zwei Unterschiedsrichter (Umpires) die Spielleitung übernahmen. Die Umpires hatten dabei die Aufgabe unmittelbar in das Spielgeschehen einzugreifen und die Schiedsrichterentscheidungen miteinander zu besprechen. Konnte unter den Umpires keine Einigung erzielt werden, so kam der Hauptschiedsrichter ins Spiel, um zu schlichten und letztendlich eine Entscheidung zu treffen. Nach diesem "System" wurde bis zum Jahr 1891 gespielt. Das Fußball-Regelwerk wurde in diesem Jahr dahingehend geändert, dass der Hauptschiedsrichter sich als alleiniger Spielleiter auf dem Platz befand und dort die Entscheidungen traf. Aus den vorherigen Umpires wurden zwei Linienrichter, welche sich das gesamte Spiel über am Spielfeldrand befanden und den Schiedsrichter von dort aus unterstützten. Im Prinzip arbeitet das Schiedsrichtergespann heute noch nach dem gleichen System, wobei es spezielle Regeln wie die "Abseits"-Regel zum damaligen Zeitpunkt noch nicht gab. Das Erkennen von Abseitssituationen ist mittlerweile jedoch zu einer der wichtigsten Aufgaben des Linienrichters geworden.
Im Jahr 1996 änderten sich Aufgabenbereich und Bezeichnung des Linienrichters
Da die Linienrichter mehr oder weniger nur den Ruf des kleinen "Helfershelfer" hatten, bekamen sie im Jahr 1996 einen neuen Namen sowie einen erweiterten Aufgabenbereich. Seit der Saison 1996/1997 haben die Fußball-Linienrichter in Deutschland den Namen "Schiedsrichterassistent (SRA)". Die Schiedsrichterassistenten achten dazu nicht nur noch darauf, wann und ob der Ball im Aus war und ob es eine Abseitssituation gab oder nicht, sie sind beispielsweise auch dafür verantwortlich, Tätlichkeiten zu erkennen und den leitenden Schiedsrichter darüber zu informieren. Im modernen Fußball ist das Schiedsrichtergespann dabei das gesamte Spiel über via Headset miteinander verbunden. Die Kommunikation unter den Schiedsrichtern ist enorm wichtig, damit korrekte Schiedsrichterentscheidungen getroffen werden können und kein Vergehen eines Spielers ungeahndet bleibt. Hier sehen sechs Augen natürlich mehr als zwei, weshalb es sehr sinnvoll ist, dass die Kompetenz des Linienrichters aufgewertet wurde, sodass dieser den Hauptschiedsrichter jederzeit in beratender Form mit seinen Beobachtungen unterstützen kann.
Wie sich der Schiedsrichterbedarf über die Jahre veränderte
Trotz verschiedener Überlieferungen ist nicht genau bekannt, mit welchen Hilfsmitteln die Umpires und der Hauptschiedsrichter Mitte des 19. Jahrhunderts die Spielleitung durchgeführt haben. Fakt ist jedoch, dass sich die Ausrüstung für die Schiedsrichter über die Jahre verändert hat, sodass es mittlerweile einen klar definierten Schiedsrichterbedarf für die Schiedsrichterassistenten gibt. Ein Schiedsrichterassistent benötigt zur Ausübung seiner Tätigkeit vor allem eine Fahne. Diese Fahne wird immer dann gehoben, wenn der Ball ins Aus gerollt oder wenn es im Rahmen des Spiels zu einer Abseitssituation gekommen ist. Darüber hinaus benötigen die Assistenten natürlich feste Schiedsrichterbekleidung und das bereits erwähnte Headset, um stets mit dem Hauptschiedsrichter in Kontakt treten zu können.
Fazit: Die Rolle des Linienrichters, so wie wir sie aus dem modernen Fußball kennen, gibt es seit dem Jahr 1891. Die vorherigen Unterschiedsrichter (Umpires) wurden durch die Rolle des Linienrichters ersetzt, welcher jedoch nicht mehr auf dem Platz, sondern vom Spielfeldrand aus agierte. Im Jahr 1996 wurde die Bezeichnung des Linienrichters aufgewertet, sodass der zweite und dritte Offizielle seitdem den Namen des "Schiedsrichterassistenten" tragen.
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