Müssen Ex-Fußballprofis auch alle Trainerscheine machen, um in der Bundesliga trainieren zu dürfen?
Natürlich! Klar ist, dass gerade Ex-Fußballprofis durch ihre zahlreich Trainer und Stationen während ihrer aktiven Laufbahn eigentlich prädestiniert sein sollten, um nach der Karriere ins Trainergeschäft einsteigen zu können. Doch der Trainerschein, oder im Profibereich sogar der sogenannte Fußballlehrer, ist eine unabdingbare Voraussetzung, um auf diesem professionellen Niveau im Fußball trainieren und arbeiten zu dürfen.
Auch für Ex-Profis gibt es in dieser Hinsicht keine Ausnahmen. Auch sie müssen Schein für Schein machen, um später einmal die Ausbildung zum Fußballehrer absolvieren zu dürfen. Dass der ein oder andere dabei sicher Vorteile genießt, das ist auch kein großes Geheimnis. Vom Ruf und von den Erfolgen als Profi in der Bundesliga, der Champions League können viele lange zehren. Letztlich zählt aber auch als Trainer nur die Qualität und der Wille.
Fußballprofis oder ehemalige Bundesligastars haben aber einen deutlich einfacheren Zugang zu den Clubs und aus ihrer Vergangenheit und den vergangenen Stationen auch in der Regel zahlreiche Kontakte, die ihnen Türen in jeder Liga öffnen. Besondere Vorteile haben sie beim Lehrgang zum Fußballehrer dabei zwar nicht, doch sie können sicher in der Regel von ihrer Vita profitieren. Sicher haben Ex-Profis gerade bei ihren ehemaligen vereinen einen leichteren Zugang als Spieler oder Trainer, die sich extern bewerben.
Trainingseinheiten, die Ansprache an die Mannschaft, die Kaderzusammenstellung, Trainerbedarf, die Verwendung von Trainingshilfen, Trainingsplanung und letztlich auch die Aufstellung und taktische Ausrichtung – da helfen einem Trainer auch seine Erfolge als Spieler nicht wirklich weiter. Natürlich kann man auf das Verhalten von früheren und ehemaligen Trainern zurückblicken, doch letztlich muss jeder Trainer seinen eigenen Weg gehen und auch finden.
In dieser Hinsicht ist der DFB sehr streng und darauf bedacht, dass jeder Fußballehrer den gleichen steinigen, aber auch hilfreichen Weg gehen muss. Es ist eine harte Lehre, doch letztlich profitieren die Trainer nur vom angebotenen Lehrstoff auf ihrem späteren Weg.
Nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft 1990 wurde den Weltmeistern zwar der Weg zum Fußballehrer erleichtert, doch damit hat man keine guten Erfahrungen gemacht. Zum einen muss man als guter Trainer kein Weltmeister sein. Vielmehr gilt es, alle gleich zu behandeln. Und dabei legt der DFB großen Wert auf eine gleichberechtigte Behandlung aller Kandidaten für den Fußballehrer. Immerhin drängen mit den vielen jungen und motivierten Trainer Jahr für Jahr neue Typen in die höchsten deutschen Ligen und zeigen ihr Können an der Seitenlinie. Ein Beleg, dass der Verband mit seinen Entscheidungen goldrichtig liegt.
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