Ist die Freiwurflinie in der NBA genauso weit entfernt wie in der deutschen Profiliga?

Beim Basketball träumt wohl jeder Fan davon, den spielentscheidenden Wurf zu tätigen. Doch muss dieser von der Freiwurflinie ausgeführt werden, so kommt es mitunter zu Missgeschicken. Wie der Fußballspieler beim Elfmeter, so ist auch der Basketballer hier auf sich alleine gestellt. Die Distanz zwischen Linie und Korb beeinträchtigt natürlich die Chance eines Treffers.

Der Freiwurf beim Basketball

Eigentlich bringt ein solcher Wurf ja nur einen Punkt. Seine Wichtigkeit sollte also begrenzt sein. Dennoch ist immer wieder zu beobachten, dass die Teams auf dem Parkett taktische Fouls als Mittel nutzen, um ein Spiel zu beeinflussen. Etwa dann, wenn man den Gegner daran hindern möchte, mehr Punkte aus der Partie heraus zu erzielen. Aber selbst in solchen Situationen, wenn der Kontrahent gerade einen Lauf hat und sich stark fühlt – schickt man ihn bewusst an die Freiwurflinie, so versagen dort manchen Spielern die Nerven: In das eben noch dominant vorgetragene Verhalten kommt ein erheblicher Bruch. Immer wieder gab es in der Geschichte der nordamerikanischen Profiliga NBA die großen Stars, die sich bei den Freiwürfen schwertaten. Shaquille O’Neal etwa, vierfacher NBA-Champion und kompromissloser Center – er versagte regelmäßig, wenn er alleine an der Linie stand. Doch in welcher Distanz befindet sich diese eigentlich zum Korb?

Dem amerikanischen Maß angepasst

Genau 4,191 Meter ist die Freiwurflinie beim amerikanischen Basketball vom Mittelpunkt des Korbes entfernt. Eine krumme Zahl, die jedoch ihren Ursprung in den unterschiedlichen Maßeinheiten hat. Während hierzulande in Metern und Zentimetern gemessen wird, hat sich in den Vereinigten Staaten das metrische System nicht durchsetzen können. Die eigentliche Distanz zwischen Linie und Korb liegt daher bei 13 Foot und 19 Inch – umgerechnet also 4,191 Meter. Alle Spieler, die den College- und Profibereich anstreben, werden auf diese Länge geeicht. Lediglich im Nachwuchssport gibt es davon Abweichungen. Das wiederum führt dazu, dass insbesondere die Profis einen Freiwurf über viele Tausend Male innerhalb ihrer Karriere trainieren und ihn alleine in den Spielen mehrere einhundert Male ausführen. Die Perfektion der Handhaltung, der Wurfgeschwindigkeit, der Flugkurve und der einzusetzenden Kraft wird daher routiniert aus dem Unterbewusstsein abgerufen – jedenfalls dann, wenn die Nerven mitspielen und der Protagonist sich ganz auf seinen Versuch konzentrieren kann.

Drei Zentimeter mehr in Deutschland

Im Vergleich zur NBA kommt es im deutschen Spielbetrieb zu erheblichen Abweichungen. Betroffen wird davon auch die Freiwurflinie. Sie befindet sich in einer Entfernung von 4,6 Metern zur Grundlinie. Somit ergibt sich zum Mittelpunkt des Korbes eines Distanz von 4,22 Metern. Also ein Unterschied von exakt drei Zentimetern. Zwar wurde in den letzten Jahren immer wieder versucht, eine Angleichung der Regeln in allen Ligen der Welt vorzunehmen und somit auch die Linien allerorten im gleichen Abstand anzubringen. Derartige Bestrebungen haben sich bislang aber nicht durchsetzen können. Der Weltverband gibt lediglich bestimmte Richtwerte vor, nach denen die Distanzen in einem Bereich zwischen der Mindest- und der Höchstgrenze liegen müssen. Sowohl die Normen der NBA als auch der deutschen Bundesliga besitzen somit ihre Gültigkeit. Ob es in den kommenden Jahren zu einheitlichen Auslegungen kommt, ist aktuell fraglich. Eine Mehrheit unter den Verbänden scheint es dafür nicht zu geben.

Kleiner Unterschied, große Wirkung

Übrigens mag es gerade für Laien nur wenig Bedeutung haben, ob die Entfernung nun 4,22 Meter oder 4,19 Meter beträgt. Was sollen die drei Zentimeter schon für einen Unterschied ausmachen? Genau darin liegt aber die Krux. Nahezu alle Spieler führen den Wurf routiniert und fast schon mechanisch aus. Der Basketball wird nahezu blind auf den Korb geworfen. Kommt es zu Abweichungen der Distanz, verfehlt der Versuch natürlich zumeist sein Ziel. Er geht somit nicht durch das Netz, sondern landet auf dem Ring oder prallt an das Brett. Spielen Mannschaften der NBA zu Testzwecken in Deutschland, so wird die Führung der Linien und Markierungen auf dem Parkett dem US-amerikanischen Vorbild angepasst. Und das wiederum heißt, dass die deutschen Spieler nun mit den neuen Bedingungen umgehen müssen. Wer also die wichtigen Punkte beim Wurf nicht vergeuden möchte, sollte die kürzere Entfernung einkalkulieren – denn drei Zentimeter können hier über Erfolge und Niederlagen entscheiden.


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