Basketball: Was ist ein Sprungball?
Der Sprungball ist ein wichtiges Element im Basketball, denn er leitet das Spiel ein. Wie beim Fußball der Münzwurf entscheidet er zu Beginn des Spieles, welche Mannschaft zuerst in Ballbesitz kommt. Dieser erste, psychologisch wichtige Ballbesitz ist allerdings ein hart umkämpfter Ballgewinn, bei dem einige Regeln zu beachten sind.
Im deutschen Regelwerk findet man Informationen zu dieser Situation in Artikel 12 zu „Sprungball und Wechselnder Ballbesitz“ aufgeführt. Ausgeführt wird dieser immer von einem der drei Unparteiischen. Dabei stehen sich je ein Teamspieler der zwei Mannschaften im Mittelkreis auf dem Basketballfeld gegenüber. Die entgegengesetzten Schultern berühren sich fast, wobei jeder der beiden Spieler auf seiner Hälfte des Kreises bleiben muss. Die Schuhe dürfen dabei nicht übertreten. Auch das touchieren der Mittellinie gilt nach den Regeln bereits als Übertritt. Wie bei allen Regeln im Basketball ist auch der Raum über den Spielern, der einem imaginären Zylinder gleicht, sein persönlicher Raum in den der Gegenspieler nicht eindringen darf.
Die anderen Mitglieder der Mannschaft dürfen sich außerhalb des Kreises beliebig positionieren, die Kreislinie ist auch hier tabu. Meist kommt es zu einer abwechselnden Anordnung von Spielern der beiden Teams, um alle Möglichkeiten zum Ballgewinn abzudecken. Auch hier achtet der Schiedsrichter genau darauf, dass keiner der Spieler mit den Schuhen den Kreis übertritt. Das dabei entstehende Gerangel um die besten Plätze führt oft schon vor Spielbeginn zum Einschreiten des Schiedsrichters und eventuell zu Fouls. Als Besonderheit gilt, dass sich Spieler des gleichen Teams nicht benachbart aufstellen dürfen, wenn sich ein Gegenspieler zwischen sie positionieren will.
Dann wirft der Schiedsrichter den Basketball einhändig genau senkrecht über der Mittellinie in die Höhe. Die beiden Spieler in der Mitte, welche zumeist die Größten (entspricht sehr oft der Position des Centers) oder aber Sprungstärksten (dies können auch Power Forwards oder Forwards sein) ihres Teams sind, versuchen nun, den Ball im Sprung zu einem Mitspieler zu tippen. Dies darf aber erst passieren, nachdem der höchste Punkt erreicht wurde. Wichtig ist, dass die Teamspieler, die gesprungen sind, den Ball nicht festhalten dürfen, also keine Ballkontrolle erlangen dürfen. Es ist jedoch erlaubt, maximal zweimal zu tippen. Fängt ein Spieler außerhalb des Kreises dann den Ball, so beginnt offiziell das Ablaufen der Zeit, denn dies gilt als erster echter Ballbesitz. Der Mitspieler in der Mitte darf den Ball nach Ballkontakt eines Nichtspringers oder nach Kontakt des Balles mit dem Boden auch selbst fangen, um das Spiel einzuleiten.
Aus verschiedenen Gründen kann es zu Beginn des Spieles eine Wiederholung der Situation geben. Dazu zählt z.B. ein schiefer Wurf des Schiedsrichters oder ein Regelverstoß schon vor Spielbeginn. Tippt keiner der beiden Springenden in der Mitte den Ball, bevor er von Außenstehenden gefangen wird, so muss der Sprungball auch wiederholt werden.
Früher wurde der Sprungball in Deutschland per Regelwerk auch beim Kampf um den Basketball ausgeführt und zusätzlich zu Beginn eines jeden Viertels. Bei Kampfsituationen, die sich oft am Boden abspielten, hatten zwei Leute verschiedener Teams Ballkontakt, wobei keiner eindeutig den Ballbesitz erlangen konnte. Die darauffolgenden Rangeleien auf dem Boden motivierten nach und nach alle Mitspieler, sich auch zu beteiligen. Zur Unterbrechung dieser gefährlichen Situation, die zu Verletzungen und erhöhtem Aggressionspotential im Spiel führen konnte, musste der Schiedsrichter eingreifen und die Uhr anhalten. In dem zur Situation am nächsten liegenden Kreis auf dem Spielfeld wurde dann ein Sprungball ausgeführt und der Basketball in die Höhe geworfen. Drei solcher Kreise gibt es auf dem Spielfeld. Das sind der Mittelkreis und die zwei Kreise am oberen Ende der beiden Zonen.
Diese Regel wurde aber in Deutschland aufgrund der durch die Körpergröße entstehenden Vorteile abgeschafft und durch einen sogenannten „Einwurfpfeil“ bei der neuen Regel in Artikel 12.4 des „wechselnden Ballbesitzes“ ersetzt. Dieser verteilt nun die Einwürfe entstehend aus Sprungballsituationen paritätisch auf beide Teams und regelt nach dem gleichen Prinzip den Ballbesitz nach den Viertel- und Halbzeitpausen.
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