Basketball: Was bedeutet "Starting Five"?
Während der gesamte Kader einer Mannschaft im Basketball in der Regel aus knapp 15 Spielern besteht, nehmen von diesen jedoch immer nur fünf Spieler gleichzeitig aktiv am Spiel teil. Es befinden sich stets zehn Spieler auf dem Feld eines professionellen Basketball-Matches, zu jedem Zeitpunkt fünf auf jeder Seite. Dementsprechend müssen sich die Trainer vor den Partien für eine sogenannte "Starting Five" entscheiden, die jeweilige Startformation ihrer Mannschaft. Diese fünf Spieler beginnen das Spiel, können aber jedoch natürlich immer im Verlaufe des Spiels ausgewechselt werden.
In der Regel findet man in der "Starting Five" einer Mannschaft im Basketball auch die jeweils talentiertesten Spieler des Vereins wieder. Dies muss jedoch nicht zwingend der Fall sein, da viele Trainer auch gerne sehr talentierte Spieler von Beginn auf die Bank setzen und nicht zum Teil ihrer Startaufstellung machen. Das lässt sich dadurch erklären, dass während des Spiels recht häufig Wechsel vollzogen werden und dass daher auch die Ersatzbank über ein gewisses Talentlevel verfügen sollte. Wenn die komplette Formation ausgetauscht wird bei einer Spielunterbrechung, muss der Qualitätsverlust gering gehalten werden, weshalb häufig ein vermeintlich stärkerer Spieler nicht unbedingt immer in der "Starting Five" stehen muss. Ein prominentes Beispiel hierfür kann man seit vielen Jahren bei den nordamerikanischen San Antonio Spurs finden, wo mit dem Argentinier Manu Ginobili einer der stets stärksten Spieler des Vereins fast nie in der "Starting Five" zu finden ist, sondern praktisch immer von der Bank kommt.
Die fünf typischen Positionen
Eine "Starting Five" weist normalerweise auch die fünf typischen Basketball-Positionen auf: "Point Guard", "Shooting Guard", "Small Forward", "Power Forward" und "Center". Reporter und Experten unterteilen die Aufstellung bei ihren Analysen und Bewertungen gerne in die Bereiche "Front Court" und "Back Court". Ersterer Begriff umfasst die beiden Forwards und den Center, Letzterer die zwei Guards. Je nach Situation des Kaders der Mannschaft kann es aber durchaus häufig vorkommen, dass ein Trainer zu besonderen Mitteln greifen und Spieler auf eigentlich fremden Positionen einsetzen muss, zum Beispiel, wenn der Kader durch zahlreiche Verletzungen geschwächt ist. So findet man durchaus häufig Aufstellungen, in welchen ein eigentlicher "Point Guard" das Spiel auf der Position des "Shooting Guards" beginnt. Durch das hohe Tempo des Sports und die zahlreichen Wechsel und Unterbrechungen können die Trainer jedoch stets flexibel und taktisch geschickt auf Veränderungen der Spielsituation reagieren, sodass eine Startformation nicht zwangsläufig lange Bestand haben muss. In der Regel ist es beim Basketball aber auf jeden Fall üblich, dass die Startaufstellung auch die zweite Halbzeit des Spiels für ihre Mannschaft beginnt, egal wie hoch die Spielanteile in der ersten Halbzeit insgesamt waren.
Im Laufe der Zeit bilden sich innerhalb einer Mannschaft fest eingespielte Mechanismen und Automatismen, sodass es für die Trainer Sinn macht, eine Startaufstellung nicht permanent zu verändern. Dementsprechend gewöhnen sich Fans und Zuschauer häufig an die üblichen Startformationen und reagieren mit größter Verwunderung, wenn mal ein anderer Spieler von Beginn an starten darf. Im Falle von Verletzungen oder unzureichenden Leistungen ist es für Trainer jedoch natürlich ein probates Mittel, eine andere Startaufstellung auszuprobieren. Bei Fernsehübertragungen wird den Spielern der jeweiligen Startaufstellungen meist ein erhöhtes Maß an Aufmerksamkeit gegenüber gebracht, die Spieler beider Teams werden in der Regel gegenübergestellt und miteinander bezüglich Stärken und Schwächen verglichen. Für die Athleten selber ist es dadurch auch eine gewisse Auszeichnung, in die Startaufstellung ihrer Mannschaft berufen zu werden. Umso größer kann bei labilen Sportlern dann die Enttäuschung sein, wenn sie aus jener Formation aus taktischen Gründen oder aufgrund von unzureichenden Leistungen wieder entfernt werden.
Bei den besten und legendärsten Basketball-Mannschaften aller Zeiten bildete sich häufig ein gewisser Kultstatus für bestimmte Formationen. Fans und Experten erinnern sich meist auch nach vielen Jahren noch an eingespielte Startaufstellungen von erfolgreichen Mannschaften, es entstehen regelrechte Mythen um jene Spieler. Als Beispiel kann man die in den 1990er-Jahren extrem erfolgreichen Chicago Bulls aus der nordamerikanischen NBA nennen, welche in einigen Saisons sehr häufig die berühmten Spieler Toni Kukoc, Ron Harper, Dennis Rodman, Scottie Pippen und Michael Jordan in ihre Startaufstellung setzten.
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