Basketball: Was bedeutet "Hack-a-Shaq"?
Hack a Shaq - eine der Defensivtaktiken im Basketball der NBA.
Basketball ist ein von Taktik geprägtes Spiel. Dies wird im Grunde die gesamte Spielzeit über deutlich, ganz besonders aber in speziellen Situationen. Eine solche ist das so genannte Hack-a-Shaq. Dies bezieht sich auf den legendären Spieler Shaquille O´Neil. Er war kein besonders guter Schütze von der Freiwurflinie. Und da insbesondere in der Endphase eines Spiels jeder Punkt entscheiden kann, werden nicht selten vor allem jene Spieler gefoult, die keine allzu gute Trefferquote von der Freiwurflinie aufzuweisen haben. Dies bringt also den Vorteil, dass zum einen der Angriff unterbrochen wird und zum anderen idealerweise derjenige Spieler gefoult wird, der keine gute Trefferquote hat. Schließlich muss immer der Akteur den Freiwurf ausführen, der gefoult worden ist. Die Fouls fanden früher vor allem abseits vom Ball statt, um so die schwächsten Freiwurf-Schützen foulen zu können.
Shaq am Ball in der Schlussphase? - foulen!
Und da Shaquille O´Neil zwar ein unfassbar guter Spieler gewesen ist, dafür aber ein umso verbesserungswürdiger Schütze von der Freiwurf-Linie, bezeichnet Hack-a-Shaq nichts anderes als das absichtliche Foulen des Spielers O´Neil in der Schlussphase einer Partie, weil dieser als nicht allzu guter Freiwurf-Schütze bekannt war. Diese Verteidigungstaktik fand allerdings nicht nur bei Shaquille O´Neil statt, sondern bezeichnet das absichtliche Foulen allen Spielern gegenüber, um sie zum Freiwurf zu zwingen. Verwendung gegen Shaq fand diese Taktik in der NBA 1999. Allerdings: Bereits 1997 wurde sie gegen Dennis Rodman eingesetzt - jedoch ohne großen Erfolg, so dass der Hack erst so richtig gegen Shaq wirklich ins Bewusstsein der Experten gelangte. Dies auch dadurch, weil anders als 1997 mehrere Trainer dem Vorbild Don Nelsons folgten und Shaq O´Neil so zu bekämpfen versuchten.
Der Hintergrund: Shaquille O´Neil und seine Freiwürfe
Die Anwendung der intelligenten Verteidigungstaktik Hack-a-Shaq ergab deshalb Sinn, weil Shaquille O´Neil in der NBA als unterdurchschnittlicher Freiwurf-Schütze bekannt war. Im Winter 2000 konnte The Green Monster - so einer von vielen Spitznamen für O´Neil - gerade einmal 38 % seiner Freiwürfe in den Korb befördern. Der Ball wollte einfach nicht öfter hinein. Für die Gegner bedeutete dies natürlich, dass sie nun noch intensiver daran gingen, in den letzten Minuten des Spiels den Superstar der Los Angeles Lakers zu foulen. Die Folge dessen? Ein Spezialtrainer, der dazu da war, um die Fähigkeiten O´Neils an der Freiwurflinie zu verbessern. Ed Palubinskas war der Mann, der dies erreichen sollte. Und in der Tat gelang es ihm. Zumindest in den letzten Games der Saison konnten fast 70 % der Würfe verwandelt werden. Der Hack auf den Superstar brachte zumindest in der restlichen Saison 2000/2001 nicht mehr allzu viel.
Hack-a-Shaq - nicht wirklich beliebt
Die Zuschauer mögen diese Taktik keineswegs. Zwar kann sie den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage bringen, allerdings leidet der Spielfluss sehr. Dies gilt nicht nur für die NBA, sondern generell für den Basketball. Denn auch in anderen Ligen kommt diese Taktik zum Einsatz, schließlich gilt die NBA als beste Liga der Welt. Demnach muss dieses taktische Mittel ja gut sein - denken sich die Macher in den anderen Ländern der Erde. Es ist wie in anderen Sportarten auch: Fernsehsender und Fans wollen ein flüssiges Spiel sehen, das hin und her geht. Auf Grund des Hack-a-Shaq gibt es viele Unterbrechungen. Allerdings kann diese Taktik die Spannung erhöhen, was dann vielleicht wieder eine Art Ausgleich darstellt. Dennoch darf ohne Zweifel festgehalten werden, dass diese Art des Foulens in der Schlussphase von vielen Fans nicht allzu gerne gesehen wird.
Hier noch einmal die wichtigsten Fakten zum Hack-a-Shaq auf einen Blick in aller Kürze:
• Defensiv-Taktik
• absichtliches Foulen eines Spielers
• Ziel: Unterbindung des Angriffs und
• Chance auf Verwerfen des Freiwurfs
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