Formal ist ein Trainer natürlich nicht dafür verantwortlich, dass bei einem Spiel die Sicherheitsauflagen eingehalten werden. Aber dennoch kann sich kein Trainer aus der Verantwortung heraus stehlen, denn sein Verhalten hat einen Anteil daran, wie die Stimmung in einem Stadion bzw. auf einem Fußballplatz ist. Dabei ist nicht einmal unbedingt die Größe des Ereignisses entscheiden, denn auch schon bei kleinen Amateurspielen mit ein paar Dutzend Zuschauern gibt es immer wieder unschöne Zwischenfälle. Die Trainer können wesentlich zur Eskalation beitragen, indem sie sich vernünftig verhalten.[PreviewBreak]
Immer die Folgen des eigenen Handelns bedenken
Wenn ein Trainer das ganze Spiel lang an der Seitenlinie gestikuliert und den Schiedsrichter attackiert, ist das kein gutes Beispiel für die Zuschauer. Gerade im Amateurbereich hat es in den vergangenen Jahren immer wieder Vorfälle gegeben, bei denen Zuschauer den Schiedsrichter körperlich angegriffen haben. Zum Glück handelt es sich zwar um Einzelfälle, aber alle Beteiligten sollten dazu beitragen, dass solche Ereignisse nicht mehr stattfinden. Wenn ein Trainer aber durch sein Auftreten und seine ganze Körpersprache zum Ausdruck bringt, dass der Schiedsrichter der Hauptschuldige an einer Niederlage ist, überträgt sich diese Einstellung sehr leicht auch auf die Zuschauer.
Das muss nicht unbedingt dazu führen, dass es zu einer Attacke kommt. Aber jeder Trainer, der sich am Spielfeldrand daneben benimmt, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er bei einem Zwischenfall eine Mitschuld trägt. Der Trainer ist für die Spieler und die Zuschauer ein wichtiges Vorbild. Wenn beide Trainer sich korrekt verhalten, ist die Chance jedenfalls deutlich geringer, dass es bei den Spielern oder bei den Zuschauern zu Exzessen kommt. Gerade im unteren und mittleren Amateurbereich haben die Trainer eine besondere Verantwortung, denn es gibt meist keine Ordner, die mit Warnwesten ausgestattet am Spielfeldrand stehen.
Fairness ist eine wichtige Voraussetzung für Sicherheit
Ein Fußballspiel kann sehr große Emotionen erzeugen. Dennoch ist es sehr wichtig, dass Sie als Trainer fair bleiben und auch Ihrer Mannschaft vermitteln, dass es sehr wichtig ist, in allen Situationen Fairness vorzuleben. Wenn Sie diese Regel missachten, kann es vorkommen, dass ein einzelner Spieler sich dazu ermutigt fühlt, gegen andere Spieler oder vielleicht sogar gegen den Schiedsrichter handgreiflich zu werden. Das kommt leider viel zu häufig vor. Wer einmal einen Blick in die offiziellen Verlautbarungen der Verbände wirft, wird diverse Sperren finden gegen Spieler und Trainer, die körperliche Gewalt eingesetzt haben.
Wenn Sie sich fair verhalten und auch in schwierigen Situationen einen kühlen Kopf bewahren, werden Sie ihrer Vorbildfunktion gerecht. Besonders sollten Sie darauf achten, dass Sie nicht den Schiedsrichter zum Sündenbock für die schlechten Leistungen Ihrer Mannschaft machen. Aber selbst wenn der Schiedsrichter einen groben Fehler macht, ist das überhaupt kein Grund, völlig durchzudrehen. In solchen Situationen sollten Sie notfalls einen Eispack aus der Alu box des Betreuers nehmen und sich abkühlen. Fußball ist zwar eine sehr wichtige Sache, aber im Leben gibt es doch noch wichtigere Dinge. Insbesondere ist es wichtig, dass nach einem Fußballspiel alle Beteiligten unversehrt wieder nachhause gehen können. Auch wenn Ihre Möglichkeiten als Trainer nicht unbegrenzt sind, sind Sie doch auch beim Thema Sicherheit nicht ohne Einfluss.